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Auf Dauer hilft nur Bauer. Neueste Regel des schlauen Landmanns: Ob blond, ob braun, frau muß es sich nur traun. Leuchtendes Beispiel und Vorkämpferin der angewendeten Farb-Theorie in der täglichen Haar-Praxis ist mal wieder Cyndi Lauper. Die Frisur-Virtuosin arbeitet zur Zeit als Hauptdarstellerin des Kino-Films „Moon Over Miami“. In den Drehpausen empfängt sie ihre männlichen Kollegen und Bewunderer mit wechselnden Haarfarben: Terence Trent D’Arby im schwarzen Bubi-Look, Wischmob Lenny Kravitz „steht, wenn seine Frau Lisa nicht dabei ist, eher auf Blondinen“, feixt Cyndi und verrät: „Die Jungs sollen kriegen, was sie wollen, schließlich stehen sie ja bei ihren Frauen voll unterm Pantoffel.“ Lenny Kravitz hat noch ein Problem: Nachdem er sich endlich die lang ersehnte Harley Davidson geleistet hatte, fand er nirgendwo in Amerika einen Schutzhelm, den er über seine stattlich dicke Dreadlock-Matte stülpen konnte. „Sogar die Sondergröße XXL war zu klein“, stöhnt er. „Gottseidank kannte Billy Idol einen Helm-Hersteller, der mir so ein Riesen-Ding maßanfertigen konnte.“

Wie man sieht, hat also auch Billy Idol aus seinem sehr schmerzhaften Motorrad-Unfall qelernt. Nur seinem Schutzengel ist zu verdanken, daß er sich bei dem Zusammenprall mit dem LKW keine ernsthaften Kopfverletzungen zugezogen hatte: „Ich schwöre, daß ich niemals mehr ohne Helm fahren werde.“ Wie es sich für einen zünftigen Hardcore-Biker gehört, steht die neue 1300er schon in der Garage und wartet darauf, daß Billys Bein-Gips endlich abgenommen wird. Bis dahin stützt ihn seine neue Freundin, die TV-Unterhalterin Leeza Gibbons (im Foto mit Billy auf dem Weg in ein Madonna-Konzert).

Zu ganz anderen Zwecken benutzen die Australien-Rocker Midnight Oil einen großen LKW: Mit einem zur Bühne umfunktionierten Sattelschlepper fuhren sie zu einem Protest-Konzert vor die Exxon-Zentrale in Manhattans Sechster Straße und bliesen mit einer Groß-PA den Öl-Managern ihre Polit-Songs um die Ohren. „Ich liebe es, wenn es ihre Anzüge und Krawatten um die Ohren haut“, freute sich Sänger Peter Garrett über diese „Guerilla-Aktion“. Auf der Pritsche hallen die Aussie-Anarchos ein Transparent mit der Aufschrift „Midnight Oil makes you dance – Exxon Oil makes you sick“ angebracht. „Wir haben uns für diese Aktion den Öl-Multi ausgesucht“, erklärte Garrett anschließend in einem TV-Interview, „weil die von Exxon verursachte ‚Valdez‘-Katastrophe für uns das symbolisiert, wie die multinationalen Konzerne die Lebensgrundlagen auf der ganzen Welt zerstören.“

Verbeißen wir uns bei dieser Meldung lieber den neuesten Blinden-Witz. Statt dessen die harten Facts: „Er macht beim Küssen tatsächlich die Augen zu“, stellte Whitney Houston erstaunt nach einem heftigen Begrüßungs-Bussi von Stevie Wonder in New York fest. Doch auch das Geschäftliche kam nicht zu kurz: Stevie vermittelte Whitney den Kontakt zu Rapper L.A. Babyface für ihr neues Album.

Auch auf der Country-Seite kommt es zu neuen Paarungen: Neben Dolly Parton und Roy Rodgers gelang es Cowboy Handy Travis, sein großes Vorbild Clint Eastwood zu einem Duett ins Studio zu holen. Randy: „Wahnsinn – sogar beim Singen bekommt er die Zähne nicht auseinander.“

Gegen den Zahn der Zeit, mächtig nagend bei Männern jenseits der 40, empfiehlt der ME/Sounds-Geriatrie-Spezialist: Sexuelle Kontakte mit Minderjährigen (Bill Wyman, Roman Polanski), täglich einen gefüllten Saumagen essen (Helmut Kohl, Willy Millowitsch) oder jene Methode, mit der Alt-Punker Iggy Pop jetzt zu neuem Ruhm gelangte. „Es geht einfach darum, was ab einem bestimmten Alter angebracht ist“, erklärt Iggy (43) seine neue Kunstpassion. „Deshalb versuche ich es jetzt eben als Schauspieler, und auf meinem neuen Album sind auch erstmals ein paar ruhigere Nummern, bei denen ich zur Westerngitarre singe.“ Iggy spielt Uncle Belvedere, den Liebhaber der Großmutter einer Gang von jungen liebenswerten Straftätern, in John Waters neuem Streifen „Cry Baby“. Der sehnige Performer, im Film nochmal 20 Jahre älter, mußte für diese Rolle langwierig überredet werden: „Ich kannte Waters frühere Filme und hatte keine Lust in einer Orgie von Vergewaltigung, Totschlag und Hundescheiße-Fressen mitzuspielen. Aber dieses Drehbuch ist wirklich harmlos.

Fast so harmlos wie der Auftritt von Jon Bongiovi in Emilio Estevez‘ Film „Young Guns II“. Jon warnt seine Fans davor, sich zuviel Hoffnung zu machen: „Zu erklären, was ich in meiner Szene spiele, dauert länger als die Einstellung selbst. Wer einmal blinzelt, hat mich schon verpaßt. Ich bin im Gefängnis, da kommt der Sheriff und schießt mich tot. Klappe!“ Um so mehr Energie steckt Jon dafür in sein kommendes Solo-Album „Blaze Of Glory“. Es glänzt durch Gastauftritte von Jeff Beck, Elton John und Little Richard und bringt die volle Bongiovi-Spannbreite: „In einem Song habe ich ein 64-Mann-Orchester, bei einem anderen singe ich nur zu Banjo und Akkordeon.“

Zu den weniger netten Zeitgenossen gehört dagegen der manchmal etwas kratzbürstig auftretende Schokoriegel Grace Jones. Zumindest für Jack Gordon, Lover und Manager von Jackos Schwester LaToya Jackson. Das Paar war bei der Feier von Grace‘ 38. Geburtstag in dem Pariser Schickimicki-Nachtclub „Les Baines Douches“ von der Gastgeberin mehrfach ungezogen aufgezogen worden. „Drei oder vier Mal hat sie uns ihre unappetitlich lange Zunge herausgestreckt“, erinnert sich Gordon angewidert, „und dann hat sie mich auch noch auf der Tanzfläche von LaToya weggestoßen und herumposaunt, daß sie die Nacht mit ihr verbringen wird.“ Grace, auf diese ungeheuerlichen Vorwürfe angesprochen: „Ja, es war eine wilde Party.“

Wilder zumindest, als das, was die braven Kicker der Welt bei der Fußball-WM boten. Schotten-Fan Rod Stewart reiste nach dem 0:1 seiner Jungs gegen Brasilien entnervt („Stürmer, wir brauchen Stürmer!“) gen Heimat und auch Diego Armando Maradona hat wohl – das beweist unser Foto – zu heiß gebadet: Sogar den Elfer gegen die Jugos vereierte er lustlos. Einziger Lichtblick: Spätzle-Maradona Buchwald, der Killer-Schwabe.

Am Material kann es nicht gelegen haben, denn auch die Amis vergeigten ihr Weiterkommen, obwohl sie doch die weltweit führenden Sportschuh-Weltis im Land haben. Der drittgrößte Schuster, L.A. Gear, setzt deshalb verstärkt auf die Tanz-Beine von Paula Abdul – nach Michael Jackson zweiter Hauptwerbeträger der Kalifornischen Fußpilz-Züchter. Die Drohung: Anfang 1991 kommt gar eine komplette Textil-Kollektion unter dem Etikett „Paula Abdul Signature-Line“ in den Handel.