Acapulco Gold – Rock in einer Sprache, die jeder versteht

Drei Monate hat sich das Debüt-Album des Kölner Quintetts Acapulco Gold (Marcus Neu, Gesang, Gitarre, Kai Waindinger, Gitarre, Mandoline, Erwin Tomada, Gitarre, Pix Nepix, Bass, Gitarre, Piano, Geige, Mandoline, Gesang, Michael Weber, Schlagzeug). ROCK IN EINER SPRACHE, DIE JEDER VERSTEHT, ohne Abnützung bewährt.

Was nun spielen Acapulco Gold für eine Musik? Diskussionen mit diversen Leuten haben das Problem verdeutlicht, daß sich AG nicht einordnen läßt. Nicht bei der BRD-New Wave, trotz deutscher Texte und aktuellem Bezug, nicht bei der Krautrock-Psychedelic, trotz übersteigertem Gitarrensound und „bewußtseinserweitemdem“ Klangbild, nicht bei Heavy Metal, trotz homogen durchgezogenen Losgehrockern. Wohin mit einer folkloristisch angehauchten Stadt/Land/Liebes-Ballade wie „Dann dann du“, wohin mit „Freddie“ der merkwürdigen Katzenliebe? Wohin mit „Laubfrosch“ oder „Kieselstein“, die mir nicht so gefallen, aber durch ihre Dramatik dennoch beeindrucken?

Acapulco Gold machen schnell die Grenzen unserer verbalen Beschreibung von Musik klar und wie limitiert wir selbst durch unsere Trends werden. AG – trotz gelebtem und gespieltem Engagement für Hausbesetzer, Atomkraftgegner und Grüne keine Agitprop-Band. AG, eine Band ohne Image und mit 20 Jahren Rockgeschichte in den Instrumenten, mit ganz eigenwilliger Ausdruckskraft und Überzeugung, spielen spontan und doch versiert, besitzen ein natürliches Talent für einprägsame Melodien („Ich tarn lieber an“, „Einfach aufdrehn“, „Dann dann du“, „Das geht nicht“) und Klischeefreie Texte – und mit Sänger Marcus Neu eine Stimme, die hierzulande wirklich aufhorchen läßt.

Hoffnungslos sentimental, hat da eben einer gesagt. Na und? Dann bin ich’s halt.