Black Oat – I’d Rather Be Sailing

Mit dem letzten Album „Race With The Devil“ hat sich bei der Formation aus Arkansas im amerikanischen Süden schon viel frischer Wind angekündigt. Mit dieser Brise im Rücken segelt das Sextett um den Sänger Jim Dandy Mangrum voll hinein ins vielschichtige Rockmeer. Die schon mehrfach totgesagte Formation, die es bereits seit Anfang dieses Jahrzehnts gibt, hat einen neuen Anlauf genommen und ist jetzt schon fast zu weit gesprungen. Die Songs auf dem vorliegenden Album sind insgesamt kompakte Rockmusik mit vielen Studiogimmicks, vollgepackt mit vielen Instrumenten und herrlich erfrischenden Backgroundchören. Darüber steht das unter 1000 Stimmen herauszuhörende Organ von Jim Dandy, der es schon immer verstand, mit Hingabe zu singen. Was er ausdrücken will, kommt rüber. Balladen singt er mit echter Liebe, Rocknummern donnert er sich aus dem Hals.

Früher waren Black Oak Arkansas noch ein wüster Haufen, die tierischen Rock’n‘ Roü spielte. Wo auch immer die Truppe auftauchte, mußten Mütter ihre Töchter verstecken. Heute sind Black Oak (ohne Arkansas) eine überaus kultivierte Band mit echten musikalischen Ambitionen. Hier wurde an nichts gespart, und trotzdem klingt „I’d Rather Be Sailing“ nicht wie eine Überproduktion. Produzent und Arrangeur Deke Rickards hat sich dabei des kompletten Instrumentariums bedient, das der Rockmusik zur Verfügung steht, bzw. typisch dafür ist. Was allerdings wie Flöten oder Streicher klingt, ist ein neues Zusatzgerät, das eigens für dieses Schallplattenprojekt entwickelt wurde. Damit sind, laut Jim Dandy, Klangmöglichkeiten bis zur Orchesterstärke möglich. Es wird an die Gitarre angeschlossen, ist allerdings weder ein Gizmo oder ein Synthesizer. Und von diesem Spielzeug machen Black Oak oft Gebrauch; allerdings dermaßen dezent, daß es bei oberflächlichem Hinhören gar nicht ins Bewußtsein dringt. Und das ist sicherlich ein Pluspunkt.