Dr. Feelgood – Acase Of The Shakes
Normalerweise wird es bedenklich, wenn eine Band die dritte oder vierte LP im gleichen Stil einspielt. Nicht so bei Dr. Feelgood, die ihre rüde Version britischen Rhythm & Blues nach wie vor unbekümmert weiterspielen, immer noch ohne Keyboard-Mann oder synthetischenSchnickschnack. Das Geheimnis der unverminderten Frische des Doktor’s ist eigentlich keines: Sie mixen Eigenkompositionen mit gut gewählten fremden (hier von Otis Rush, Larry Wallis, Nick Löwe und Dennis Linde), besitzen in Lee Brilleaux einen trefflichen Sänger und in John Mayo einen noch besseren Gitarristen, fahren ihre Instrumente durchweg mit Bleifuß auf dem Gaspedal und…ja, und bauen wohl ansonsten auf die Dynamik des R & B, die, wenn von Leuten wie den Feelgoods ausgelotet, andere .harte‘ Musik spielend stehenläßt und vieles zwischen Heavy und Hard Rock als degenerierte Bastarde der siebziger Jahre entlarvt. Wie üblich schlagen die Doktoren ein- bis zweimal pro Album aus der Reihe: Hier mit Otis Rush’s „Violent Love“, das so fast von Louis Armstrong und ganz sicher auch von Mink DeVille stammen könnte und wo das Gaspedal kurzzeitig zurückgenommen wird. Ansonsten: Elf weitere Songs von altbekannter Feelgood-Güte!
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