Faith No More

Angel Dust

Den immer schon überflüssigen Chili-Peppers-Vergleich dürften die kalifornischen Kollegen mit diesem dritten Album ein für alle Mal aus der Welt räumen. „Angel Dust“ ist alles andere als die oberflächliche Kopie harmlosen Hip-Hop-Rocks. Drei Jahre Reifezeit haben aus dem Prüfstein des plötzlichen Faith No More-Erfolgs 1989 ein Meisterwerk jenseits aller bewährten Maschen werden lassen. Schwere Rock-Hymnen, beißender Trash, monumentaler Lärm und fast dramatische Textstrukturen geben „Angel Dust“ eine konzeptionelle Tiefe, die auf dem Vorgänger „The Real Thing“ allzu oft in klebrigem Keyboardgewaber verloren ging. Der mehr als würdige Nachfolger bringt mit aller Vielschichtigkeit zwischen wahnwitziger Nick Cave-Schwermut, brutalen Slayer-Attacken und gemein schmeichelnden Pbprefrains die bösartigsten Sarkasmen des zwanzigsten Jahrhunderts unvergleichlich auf den Punkt.