Fall Out Boy – Folie à Deux

Überheblicher und unentschlossener Emo-Musical-Rockfür Monster- Trucks-Events. Mit einigen fragwürdigen Gastauftritten. Als erstes muss man an einen Panzerdenken. „Disloyal OrderOf Water Buffaloes“ kommtauf dicken Rädern angerollt und macht bereits nach ein paar Sekunden alles rechts und links dem Erdboden gleich. Alles, was einen Song nach amerikanischen MTV-Emo-Stadionrock-Maßstäben groß und stark klingen lässt. ist da: eine ultra-bombastische Produktion, eine schwache, aber aufgebauschte Melodie,,. ohoh-obs“ohne Ende, stampfendes Schlagzeug und aufdringliche Rock-Gitarren. Und es wird nicht besser im Verlauf des Albums. In „The (Shipped) Cold Standard“ muss man miterleben, wie Frontmann Patrick Vaught Stump auch vor dem dreckigsten Lenny-Kravitz-Rock nicht Halt macht. Hauptsache muskelig. Regelrecht albern wird es, wenn sich zackige Eighties-Anleihen mit Kirchenmusik und Nachdenklichkeit vortäuschenden ruhigen Parts abwechseln. Fallsesjeein Emo-Musical geben wird, dann sind Fall Out Boy auf jeden Fall die erste Wahl fürdie Besetzung. Diese Musik klingt so seelenlos und so egal, dass man sich nicht wundern würde, wenn Britney Spears auch noch kurz vorbeischauen würde. Wobei wir bei den Castmusikern wären: Debbie Harry geht im schweinerockigen „West Coast Smoker“ völlig unter- was hat die Blondie-Sängerin auf diesem Album überhaupt verloren? Pharrell Williams gibt im ekligen „w.a.m.s“ (Double Bass!) völlig unpassend ein bisschen den Bluesmann. In der Emo-Boygroup-Ballade“WhatACatch, Donnie“ kommt neben BrendonUrie von PanicAt The Disco und anderen Emo-Typen auch bizarrerweise Elvis Costello zum Einsatz. Fall Out Boy haben eine anstrengende, prollige und fies routinierte Platte gemacht, auf der sie alles verbraten, was ihnen so eingefallen ist. Musik, die Offroad-Sportlerzu Höchstleistungen animieren mag, aberin keinem Momentmehrdes Hardcore gedenkt, der schließlich einmal am Anfang von Emo stand und mit dem sich Fall Out Boy noch immer gern schmücken. Nach Folie à Deux möchte man nur noch jodelnde Country-Opas mit kaputten Ukulelen hören.

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