Kosmische Musik: Das beste Tangerine-Dream-Album seit ungefähr 30 Jahren hat der 25-jährige Produzent Argy aufgenommen.

Das Münchener Label Permanent Vacation ist ein Musterbeispiel dafür, dass ein Labelsound nicht unbedingt etwas mit der vordergründigen Homogenität der gefeaturten Musik zu tun haben muss. Neo-/Balearic-/Cosmic-Disco, House und obskure italienische Filmsoundtracks aus den 70er-Jahren verschmelzen bei Permanent Vacation zu einer seltsamen Einheit. Das ist vor allem dem breiten und guten Geschmack der beiden Labelbesitzer entsprungen und der gewissen Psychedelia, von der alle Musik auf dem Label umwoben wird. Dass das Album von Zodiak Free Arts Club, dem neuesten Projekt von Argy, auf Permanent Vacation erscheint, ist nur logisch. Der griechische Produzent rekonstruiert auf Floating World kosmische Musik im Geiste des „Zodiac Free Arts Lab“, einer 1967 in Berlin-Kreuzberg von Conrad Schnitzler und Hans-Joachim Roedelius gegründeten Location für experimentelle Musik. Es sind die Soundlandschaften von Ash Ra Tempel, Manuel Göttsching und vor allem der mittleren Tangerine Dream, die hier auf ihre Zeitgenossenschaft hin abgeklopft werden – impressionistische Sequencergemälde, die beizeiten von länglichen Gitarrensoli à la Edgar Froese begleitet werden.