Fly Girls

Nicht, dass wir LL Cool J in die Pfanne hauen wollten. Aber „l’m bad“ ist hiphophistorisch gesehen ein alter Hut. Bitte nachschlagen bei Nikki Giovanni, der US-Autorin und Black-Community-Aktivistin, die in ihrer Spoken-Word-Performance von 1969 (oder 1971, da streiten sich die Experten) schon mit eben diesen Worten das harte Mädchen gab, das „the hardest hard rocker in the hard rocktown“ irgendwie ziemlich klein aussehen lässt. So viel zum Thema „B Boys Beware“. Die Soul-Jazz-Compilation Fly Girls enthält nicht nur diesen Proto-Rap-Track, sie zappt in 17 Etappen durch eine reichlich zerfledderte Geschichte des Female Rap- mit weltbekannten Funky-HipHop-Grazien wie der Cookie Crew, mit Roxanne Shante, MC Lyte und Queen Latifah und mit super-raren-Tracks wie „Simon Says“ von Sequence (die junge Angie Stone). Missy Elliott ist natürlich auch dabei. Und als DJane-freundliches Vinyl kommt die Sache sowieso raus. PS: Nikki Giovannis „Ego Tripping“ endet noch in ganz anderen Sphären als Cool Js Rap aus der Herrlichkeit: ,,I’m so perfect so divine so ethereal so surreal.“

www.souljazzrecords.co.uk