Genesis – Seconds Out
Nummer fünf war bereits ein Live-Album, und Nummer zehn ist es wieder: Genesis überbrücken ihre 77er Kreativitätspause mit einem Doppel-Longplayer, der zum Teil bereits im vergangenen Jahr, in der Hauptsache auf der jüngsten Welttournee in Paris aufgezeichnet wurde. So werkt denn neben Collins-Doubie Chester Thompson auch noch Bill Bruford an den Drums. Außerdem entstand kein“.ehrlicher“ (weil durchgängiger) Mitschnitt, sondern eine über Teilstrecken an Atmosphäre arme Musikmontage mit „Best-Of‘-Charakter. Den 55 Tausend Leuten, die Genesis allein in diesem Jahr in Deutschland gesehen haben, braucht man nicht mehr zu erklären, daß sie auch per Rille ein präzisperfektes Sound-Spektakel geboten kriegen. Allen anderen Plattenkäufern sei gesagt, daß es sich bei den meisten Stücken um weitgehend plattengetreue Aufbereitungen handelt: zwei Titel wurden gedehnt, zwei gekürzt, aber ansonsten gibt es enorme Übereinstimmungen sogar zwischen Studio- und Live Laufzeiten. Als gutbestückter Plattensammler kann man auf „Seconds Out“ also ohne weiteres verzichten, als neuer Interessent das Ganze wie eine Greatest-Hits-Sammlung betrachten. Der größte Teil des Materials stammt aus „A Trick Of The Tau“ sowie von „Selling England By The Pound“. Zweimal vertreten ist das „Broadway“-Album, zusammengeschnitten mit der Musical Box aus „Nursery Crime“, je einmal „Foxtrot“ und „Winds & Wuthering“.