Jefferson Airplane – The Essential Jefferson Airplane

Es mag einige gute Gründe dafür geben, junge Menschen vor dem Kauf von Best-of-Alben zu warnen und ihnen zu empfehlen, sich lieber mit einem oder mehreren Longplayern eines Musikers/einer Band auseinanderzusetzen – von wegen Kohärenz, Atmosphäre, dem großen Ganzen, Sie verstehen. Aber nimmt sich noch jemand die Zeit dafür? Hört überhaupt noch wer Musik? Bevor’s jetzt allzu kulturpessimistisch wird, sei hiermit lieber die essential-Reihe von Sony gewürdigt. In diesem Rahmen wurden bereits die besten, wichtigsten oder zumindest bekanntesten Songs von The Byrds und The Clash. Bruce Springsteen und Bob Dylan, Santana, Billy Joel und anderen auf je eine Doppel-CD gepackt. Dazu gab’s im Booklet den knappen, aber kompetenten Karriere Überblick plus ein paar bunte Bildchen, fertig war das Paket für den Einsteiger. Diesem Prinzip folgt auch The Essential Jefferson Airplane, das 32 Songs von San Franciscos Vorzeige-Hippieband um Grace Slick, Paul Kantner und Marty Baiin enthält, darunter „Somebody To Love“, „White Rabbit“, „Wooden Ships“ und „Volunteers“, alles Smash-Hits der so genannten Gegenkultur. Ferner sind natürlich auch Keylracks aus den insgesamt neun Airplane-Alben zu hören. Ebenso natürlich läßt sich der unterschiedliche Charakter der LPs – Surrealistic Pillow war strikt songorientiert. After Bathing At Baxters experimentell, Volunteers eine politische Kampfansage ans Establishment – hier allenfalls erahnen. Dennoch: ein gelungenes Porträt einer wegweisenden Band, die allerdings später als (Jefferson) Starship alles tat. um den eigenen Mythos zu zerstören.

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