Little Buddha
-R: Bernardo Bertolucci; D: Keanu Reeves, Chris Isaak und Bridget Fonda
Bertolucci macht es einfach keine Nummer kleiner. Er breitet seine opulenten Bilderbögen aus („Der letzte Kaiser“, „Der Himmel über der Wüste“) und wuchtet sein Publikum für Stunden in den Kinosessel. Insoweit paßt „Little Buddha“ ins Bild: 150 Minuten erzählt Bertolucci vom Leben eines kleinen Amerikaners aus Seattle, in dem ein buddhistischer Mönch die Wiedergeburt des göttlichen Buddhas zu erkennen glaubt. Ob das nun ausgemachter Käse oder Vorsehung ist, darüber kann das Opfer Prinz Siddharta (Keanu Reeves, i. Bild r.) in seinem luxuriösen Tempel nun lange nachdenken. Der Film ist für Liebhaber grandioser Bilderbögen ein Fest, ein monumentaler Beweis für die Kraft und die Magie des Kinobildes. Für Menschen indes, die Bilder lieber als Poster im Zimmer hängen sehen und vom Kino eine schnelle Geschichte mit eher banalen Unterhaltungswerten erwarten, ist „Little Buddha“ langweilig. Trotz der tollen Besetzung von Reeves bis Fonda – wer nicht im Grunde seines Herzens Gymnasiast geblieben ist, der leidet stellenweise am bunten Kulturkitsch.
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