Mr. Oizo – Analog Worms Attack :: Flauschig
Mal ganz ehrlich, mit Hand-aufs-Herz und so: Mag irgendwer denn noch die ewige Leier vom jungen „Multitalent“ hören, das Filme, Mode und auch Platten macht? Eben) Hand immer noch auf dem Herzen? Okay, nächste Frage: Fand es irgendwer wirklich witzig, als mit Fiat Eric und dem „Fiat Beat“ eine Stoffpuppe auf Platz i der deutschen Charts stand? Um die Katze aus dem Sack zu lassen: Quentin Dupieux aka Mr. Oizo zählt mit seinen 25 Lenzen bereits zur avantgardistischen Speerspitze französischer Filmemacher, sein Album Analog Worms Attack befördert ihn nun auf die selbe Etage wie Laurent Garnier (für den Oupieux das Video zu „Flashback“ gedreht hat) oder Daft Punk. Ist leider nicht dran zu rütteln. Das verwirrend eingängige Beatgeflecht, nur rudimentär aus Jazz, Funk oder TripHop sich speisend, lebt von einem fröhlichen Humor, wie er selbst im ironiegetränkten französischen House selten zu finden ist. Wie hier Percussions aller Art durch den Verzerrer gejagt, atomisiert und mit Lust am Wahnsinn wieder zusammengesetzt werden, das ist schon Stumpfsinn der besonders perfiden Art – es knackt, blubbert, quietscht und knirscht so lange, bis tatsächlich sinnhafte Muster hörbar werden. Tanzbar ist das sowieso. Analog Worms Attack ist aber auch im Wohnzimmer zu genießen, wo manche Menschen sich ja angeblich auch E-Gitarrensoli von Frank Zappa reintun. Nicht Easy-, nicht Electronic-, sondern Fiat Listening. Demnächst bei Ihrem Hörgeräte-Akustiker.
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