Neil Young :: Dreamin‘ Man Live ’92
Eine Soloperformance im strikten Folk-Modus, die im Rahmen der "Archives Performance Series" erscheint.
Eine Soloperformance im strikten Folk-Modus, die im Rahmen der „Archives Performance Series“ erscheint. Auf der endlosen Reise „from Hank to Hendrix“ und wieder zurück hielt Neil Young anno 1992 zwischen dem elektrischen Wüten auf WELD und dem anrührenden Cobain-Requiem SLEEPS WITH ANGELS kurz inne – und begegnete einer Inkarnation seines früheren Selbst.
HARVEST MOON gilt gemeinhin als Fortschreibung des 20 Jahre zuvor erschienenen bukolischen Bestsellers HARVEST. Mit DREAMIN‘ MAN liegt jetzt der Mitschnitt eines den Studioaufnahmen unmittelbar folgenden Sologigs vor: Ol‘ Neil trägt das komplette Album (und nur das) in verändertem Sequencing vor, wechselt von der akustischen Gitarre zum Klavier zum Banjo, bläst die Harmonika, singt beseelt und genießt ganz offenkundig den intimen Rahmen.
Die Songs indes vermögen nicht durchgehend zu fesseln: „From Hank To Hendrix“, „One Of These Days“, „Unknown Legend“ und „Harvest Moon“ sorgen für Gänsehaut, anderes plätschert vorbei, bezieht aber immerhin einen gewissen Reiz aus der feierlich-weihevollen Atmosphäre – zumal Master Young selbst in seinen mediokren Momenten den Hörer immer noch mehr zu fesseln vermag als 99 Prozent der so nervigen wie notorischen Vertreter der Singer/Songwriter-Kaste. Allein: warum DREAMIN‘ MAN als zwölfter (!) Teil der „Archives Performance Series“ firmiert, wird vorerst das Geheimnis des Kanadiers bleiben.
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