Peter Green – Little Dreamer

Ob Peter Green und Eric Clapton sich kennen, weiß ich nicht. Daß sie zumindest musikalisch verwandt sind, da bin ich sicher, war doch meine erste Reaktion auf LITTLE DREAMER: „Oh, ’ne neue LP von Clapton?“ Erst nach einigem genaueren Hinhören konnte ich die typischen greenschen Charakteristika, wie z.B. die weinende Gitarre, erkennen. Was allerdings den Gesang betrifft, kann ich bis heute nicht endgültig sagen, ob dies nicht vielleicht doch ein heimlich ins Studio geschmuggelter St. Erich ist und das ist ohne jeden Vorbehalt als Lob gemeint.

Genau wie Clapton versteht es Peter Green zu zeigen, daß er den Blues noch hat. Er hat den Blues, wenn er feststellt, daß er ein zweifacher Verlierer ist („Loser Two Times“), wenn er seine Mutter bittet, nicht zu weinen, weil er in den Knast muß („Momma Don’tcha Cry“), wenn er sein Pech beklagt („Born Under A Bad Sign“) oder, wenn ihm schlicht die Frau weggelaufen ist („Baby When The Sun Goes Down, Cryin Won’t Bring You Back“).

Andererseits verbreitet er aber, im Gegensatz zu IN THE SKIES, eine Menge Optimismus. Er hat keine Wünsche mehr („I Could Not Ask For More“), liebt sein Mädel („One Woman Love“), spielt den rastlosen Tramp („Walkin‘ The Road“) oder träumt ganz einfach („Linie Dreamer“).

Mit komplett neuer Band, inclusive einer tollen Backgroundorgel (siehe Clapton), schiebt Peter Green hier einen traditionellen Brecher in die See, der keiner noch so neuen Welle auch nur die Spur einer Chance läßt. The Blues, the Blues, nothing but the Blues.