Pretenders

RELENTLESS

Parlophone/Warner (VÖ: 15.9.)

Der gute alte Rock’n’Roll? Will einfach nicht sterben.

Dieses Album beginnt mit einer Lüge. „I don’t even care about Rock’n’Roll“, singt Chrissie Hynde im Opener, „all my favorites seem tired and old“. Nur, um im weiteren Verlauf von RELENTLESS ausgiebig zu beweisen, dass der gute alte Rock’n’Roll einfach nicht totzukriegen ist. Hynde trägt auch mit 71 Jahren immer noch dieselbe Frisur und dasselbe kajaldunkle Make-up, aber vor allem singt sie auf dem zwölften Album der Pretenders immer noch, als hätte sie ihre Oberlippe abschätzig nach oben gezogen.

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Dieser arrogante Zorn, mit dem sie damals jenes „cause I’m precious“ ausspuckte, findet sich immer noch, wenn auch subtiler, auf RELENTLESS, das nach dem Beginn an Fahrt verliert, generell eher balladenlastig ist und ein oder zwei Gitarrensoli zu viel hat, aber vor allem klingt wie: Pretenders. Das nennt man dann wohl: sich treu bleiben.

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Und auch das ist eine Währung, die im Rock’n’Roll ihren Wert nicht verlieren will. In diesem Koordinatensystem klingt RELENTLESS tatsächlich, ähem, wertig. Dazu gehört dann wohl auch ein herzhaftes „Was interessiert mich mein Geschwätz von sechs Songs vorher“, denn in „Let The Sun Come In“ verspricht Hynde dann nämlich doch wieder: „We don’t have to get fat, we don’t have to get old.“ Will einfach nicht sterben, dieser Rock’n’Roll.

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