Schrottgrenze

Das Universum ist nicht binär

Tapete/Indigo (VÖ: 10.2.)

Der Punk (oder doch Pop) der Patriarchatshasser aus Hamburg ist so divers wie seine Inhalte.

Das Jubiläum feiern Schrottgrenze mit einer etwas weicheren Riot-Grrrl-Attitüde. Auf DAS UNIVERSUM IST NICHT BINÄR hasst Sängerin Saskia Lavaux zwar weiter ungehemmt das Patriarchat, freut sich aber auch schon mal über seine Überwindung: „Wir waren nur in der Wahrnehmung dieser Leute gefangen und wir sind über Grenzen gegangen.“ Dazu gefühlvolle Riffs und Percussions, herrlich vulgär und auch ein wenig kitschig.

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Noch schlechter kommt die Gegenseite in „Männerphantasien“ oder „Boomertränen“ weg, aber die Nerven sind ja auch schon arg dünn gesägt: „Der Planet gehört ihnen, denn sie hätten ihn bezahlt, und jetzt wollen sie freie Fahrt / Und weil ihre Kinder anders leben, fließen heute Nacht Baby-Boomer-Tränen.“ Ein bisschen pubertär mutet das Ganze an, durch und durch politisch sowieso.

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Schließlich geht es identitätspolitisch zu, nicht nur weil es auch ein extrem persönliches Werk ist, in dem Lavaux von ihren eigenen Erfahrungen mit Geschlecht und Queersein berichtet. Das nichtbinäre Universum lässt sich schwer nur einem Genre zuordnen, so wie auch die gesamte Historie der lange schon in Hamburg lebenden Band. Es hat was vom Pop, es hat was vom Punk, es ist halt divers. Passt eigentlich.

Autorin: Anastasia Rutkowski

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