Album der Woche

Shamir

HOMO ANXIETATEM

Kill Rock Stars (VÖ: 18.8.)

Leidenschaftlicher Postgender-Pop, der direkt ins Herz geht.

Weltweite Bekanntheit erreichte Shamir mit seinem Debüt, der Discodance-Platte RATCHET, im Jahr 2015. Das unverkennbare Markenzeichen: die hohe, androgyne Stimme des sich als nicht-binär identifizierenden Musikers. Nach dem Album trennte er sich jedoch von seinem bisherigen Label, um sich stärker entfalten zu können. Es folgten sieben vielseitige Alben, deren musikalischer Mix aus Lo-fi-Pop, Folk, Country und gelegentlich sogar etwas Punk durch Shamirs atemberaubender Kontratenor-Stimmlage zusammengehalten wird und sich zu wunderschönem Postgender-Pop fügt.

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Und auch auf seinem neuen Album HOMO ANXIETATEM zeigt Shamir seine ganze musikalische Spannbreite. Los geht es mit verspieltem Dream Pop aus dem Jugendzimmer: Im Musikvideo zum Album-Opener „Oversized Sweater“ tanzt Shamir in einem kleinen Zimmer in 2000er-Optik zwischen Pop-Postern, VHS-Kassetten und Diskokugel auf dem Bett, spielt Gitarre und singt von der Vergänglichkeit der Liebe. Wie knuddelig!

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Aber er kann auch ganz anders: „Not as sweet as I might seem“, säuselt er betont unschuldig später auf „Crime“, bevor sich seine Stimme parallel zur Gitarre verzerrt und eine Wandlung zu einem düstereren, dunkleren Sound einläutet, die mit dem Outrotrack „The Devil Said The Blues Is All I’ll Know“ ihr fulminantes Finale findet. Aber egal in welchem Genre mit welcher Gefühlslage er sich gerade bewegt: Shamir singt, schreit, krächzt und jault sich leidenschaftlich fernab jeder Genderkonnotation direkt in unser Herz.

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