Sneaker Pimps – Bloodsport :: Triphop

Ganz schön flexibel, diese Sneaker Pimps. Zuerst adatierten sie den Bristol-Sound von Massive Attack und Portishead und wurden dank der Songperle „Six Underground“ fast schon zu so was wie Shootingstars. Dann sagte Sängerin Kelli Dayton der Band auf Wiedersehen, was die verbliebenen Sneaker Pimps dazu nutzten,sich einen gitarrenorientierten Sound zuzulegen. Der klang inspiriert, wurde aber von den Hörern nicht verstanden. Doch dieser Fehlschlag brachte noch lange nicht das Ende der stilistischen Wandlungsfähigkeit. Mit neuem Labeldeal ausgestattet, unternehmen die Sneaker Pimps einiges, um im derzeitigen Retro-Eighties-Klima nicht deplatziert zu klingen. Bei „Small Town Witch“fragt man sich ständig, ob es ein ungewohnt kleinlauter Marilyn Manson ist, der da musiziert, oder doch die überproduzierten Fad Gadget. Danach wird es mit dem semiakustischen „Black Sheep“ etwas düster und melancholisch, während die Sneaker Pimps bei „Loretta Young Silks“ unentschieden sind, wer diesen Track wohl mehr beeinflusst hat, Depeche Mode oder Duran Duran. Am besten kommt diese Platte allerdings, wenn offensichtliche historische Parallelen zugunsten der umwerfenden Kraft prägnanter Melodien zurücktreten, wie es bei Stücken wie „Kiro TV“ oder „Sick“ der Fall ist. Der große Durchbruch wird den Sneaker Pimps mit BLOODSPORT sicherlich nicht blühen, aber immerhin machen sie mit verändertem Soundschwerpunkt erneut eine gute Figur.

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