Uffie :: Sex Dreams And Denim Jeans

Ed Banger/Warner

Variationen von Hip-Hop auf Basis von Electro-Pop-Rock. Das erste Album von Uffie. Lange erwartet, endlich da.

Dann hat sich dieses Album nach mehr als drei Jahren der Ankündigung doch noch materialisiert, bevor es zum running gag der jüngeren Musikgeschichte werden konnte. Nee, wir reiten da jetzt nicht weiter darauf herum und verweisen auf die Tatsache, dass es in Uffies Zuständigkeitsbereich bisher nie so sehr und im Zeitalter der Rosinenpicker-Downloads noch viel weniger um „das Album“ gegangen ist, sondern um den Track. Außerdem hatte Uffie nicht gerade wenig zu tun in den vergangenen paar Jahren: heiraten, ein Kind bekommen, sich scheiden lassen, vor allem aber exzessives globales Touren, eine der wenigen Tätigkeiten von Musikern, die noch ein bisschen Geld in die Kasse bringen. Uffie, wahrscheinlich immer noch 19-Jährige MC (nein, sie ist 22), geboren in Florida, aufgewachsen in Hongkong, wohnhaft in Paris, Übersexualisierung in Erscheinungsbild und Texten, vertrat mit den millionenfach geklickten Tracks „Ready To Uff“, „Pop The Glock“, „Hot Chick“, „In Charge“ den eher Hip-Hop-verbundenen Flügel des Ed-Banger-Labels. Vergessen wir die Zerrissenheit der Produktion dieses Debütalbums. Vier Tracks waren vorher schon als Singles zu haben, vier Produzenten haben daran herumgearbeitet, drei aus der Ed-Banger-Posse (Feadz, Mr. Oizo und SebAstian) einer von außerhalb (Mirwais). Wenn man den Entstehungszeitraum der 14 Tracks berücksichtigt (2004 bis 2010) kann man sich vorstellen, dass auf SEX DREAMS AND DENIM JEANS diverse bereits vergangene und diverse noch potenzielle Zukunften des Hip-Hop aufeinandertreffen – Grime-beeinflusstes Electrogerocke mit Autotune- und Vocoder-Effekt. Die Single „ADD SUV“ mit Pharrell Williams als weitest mögliche Annäherung an Hip-Hop, wie er früher einmal war, bis hin zu solchen Varianten, die nicht mehr als Hip-Hop identifizerbar sind – der frenchpoppige Titelsong, und der Electropop von „Illusions Of Love“ inkl. Gastgesang von Mat Safer (The Rapture). Und ein Cover von „Hong Kong Gardens“ (Siouxsie And The Banshees) ist auch drauf.

www.myspace.ciom/uffie

Story S. 58; CD im ME S. 15