We Are Scientists – Crap Attack

B-Seiten, Raritäten, Coverversionen, Remixe und Videos von den unermüdlichen New Yorker Spaßvögeln: Prankster-Pop, crazy, crappy und vollkommen schamlos.

Es war schon immer viel die Rede von Humor im Zusammenhang mit dieser Band, von Comedy und Satire. Wer nur das fantastische Debütalbum WITH LOVE AND SQUALOR kannte, konnte das womöglich nicht nachvollziehen – das war ja wahrlich kein Komödienstadel, so verschmitzt es auch hingeschlenzt wurde. Ihr komisches Talent verwirklichten Keith Murray, Chris Cain und Michael Tapper eher auf Konzerten, in Videoclips und auf ihrer legendären Website. Mit der auf einer CD und einer DVD zusammengepuzzelten Restesammlung CRAP ATTACK hauen We Are Scientists nun endlich noch mal alles raus, das ihrem inkommensurablen Wahnwitz in den letzten Jahren entsprungen ist: Neben passablen Routinen wie „Surprise “ und „History Repeats“ gibt es den Cock-Rock-Ausflug „Ram It Home“, teils countryfizierte Akustikversionen von „Callbacks“, „Nobody Move, Nobody Get Hurt“, „The Great Escape“ und „Textbook“, einen grandiosen Remix von „The Silence “ und einen eher nervigen von „Pete Predictable“. Den Schalter haut es einem raus bei den Coverversionen: „Be My Baby“ von den Ronettes, „Hoppipolla“ von Sigur Rós (auf Isländisch], „Sie hat was vermisst“ von Bela B. [auf Deutsch] und eine Velvet-Underground-Fassung von Art Bruts „Bang Bang Rock & Roll“ [„I don’t like the sound of the Velvet Underground„]. Das Sahnestück ist die DVD mit Videos zu allen WITH LOVE AND SQUALOR-Stücken: We Are Scientists als Boxer, auf der Flucht vor einem Mann im Bärenkostüm, als Folk-Combo in einem Schwarzweiß-Stummfilm. Den Gipfel ihrer Dekonstruktionsfähigkeit erreichen die Monty Pythons des Pop mit ihren Clips zu „This Scene Is Dead“, „Worth The Wait“ und „If’s A Hit“ – da verharren sie schweigend und starrend in ein und derselben nichtssagenden Haltung und führen damit den Ekstasewahn des Genres ad absurdum. Als Dreingabe gibt es den Mitschnitt eines Konzerts aus dem Shepherd’s Bush Empire in London, den die Band mit einem „Director’s Commentary“ versieht. Was der Vorsatz beim ganzen Unterfangen CRAP ATTACK war, erklären die drei im Booklet: „Every song on this album is a piece of crap. >>>www.wearescientists.com