Wu-Tang Clan – Legend Of The Wu-Tang – The Videos

i/ie[ scheint beim CLan nicht mehr zu gehen. Außer Mastermind RZA, der durch regelmäßige Producer-Jobs und gelegentliche Solo-Alben auffällt, ist der Rest des neunköpfigen Kollektivs aus Staten Island wie vom Erdboden verschluckt. Vielleicht liegt es am Tod von OlDirty Bastard, der im November 2004 einem Herzinfarkt erlag, vielleicht am Mißerfolg des letzten gemeinsamen Albums iron flag von 2001. Ein Werk, das nichts mehr von der Subversivität, der Wut und der erfrischenden Andersartigkeit der drei Vorgänger hatle. mit denen sie sich selbst ein Denkmal errichteten – als wichtigster Rap-Acl der 90er. Ein Ruf, von dem auch diese Werkschau mit 16 Clips der Jahre 1993-2001 lebt. Wobei die Anfänge mit dem kongenialen enter the wu-tang [36 chambers! den Löwenanteil ausmachen. Berechtigterweise Denn hier sind die Clan-Mitglieder noch von und auf der Straße. Junge Männer mit schlechten Zähnen und wütenden Posen, die mit ihren Homies und Shoalin-Schwertern um brennende Mülltönen posen und knallharte sozio-politische Statements abfeuern: „Protect Ya Neck“ oder „Wu-Tang Clan Ain’t Nuthing Ta F’Wit“.

Natürlich mit grobkörnigen Clips, die auch mal in Schwarzweiß gehalten sind und den Begriff Low Budget neu definierten. Umso überraschender der Glamour der Videos zu WU-TANG FOREVER (19971 und THE W (2000].

Hier fahren die Jungs regelrechte Mini-Filme auf, in denen es vor chrompolierten Autos, aufreizenden Bitches und güldenem Bling-Büng nur so wimmelt. Das Werk von sündhaft teuren Hip-Regisseuren wie Hype Williams oder Joseph Kahn, die sich richtig austoben durften. Mit animierten Killer-Bienen. Helikopter-Flügen durch Manhattan, protzigen Motorrädern und dem ultimativen Supergau:“.Gravel Pit“. Eine Art“.Flintstones goes Gangsterrap“ – mit Dinos, Drinks, Chicks und Goldzähnchen. Wahrscheinlich der kostspieligste Clip der HipHop-Geschichte. Weshalb ihr bislang letztes Werk – „Uzi (Pink Ring)“ von 2001 – auch vergleichsweise bescheiden anmutet. Da ist nur noch Geld für Wu-Wear und Champagner, aber nicht mehr lür frische Ideen. Insgesamt eine kurzweilige Zeitreise in die 90er – mit vielen Clips, die garantiert noch nie bei MTV/Viva gelaufen sind. Überflüssig ist dagegen das Bonus-Material mit einer sogenannten ..Documentary‘ von 1994: ein langweiliges Etwas aus schlechten Interviews und verwackelten Live-Bildern.

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