SXSW: Iren sagen Teilnahme aus Solidarität mit Palästinensern ab – Gouverneur kontert


Aufgrund des Sponsorings der US-Armee wollen die Bands nicht mehr Teil der Veranstaltung sein.

Zehn irische Bands, die für den offiziellen SXSW-Showcase gebucht waren, haben aus Solidarität mit dem palästinensischen Volk ihre Teilnahme am Festival abgesagt. Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 herrscht im Gazastreifen Krieg.

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US-Armee und Rüstungsunternehmen sind Sponsoren des SXSW

Das SXSW Festival findet seit Freitag, dem 08. März 2024 in Texas statt und läuft noch bis Samstag, den 16. März. Die jährlich stattfindende Veranstaltung bietet Vorträge, Musik- und Comedy-Aufführungen, Film- und Fernsehvorführungen, Ausstellungen, technische Wettbewerbe und Preisverleihungen.

Die irischen Musiker:innen Kneecap, Sprints, Soda Blonde, Gavin James, Robert Grace, Mick Flannery, Chalk, Gurriers, Cardinals und NewDad haben nun alle ihre Teilnahme an der Musik-, Kultur- und Kunstveranstaltung abgesagt, nachdem veröffentlicht wurde, dass die US-Armee ein so genannter „Super-Sponsor“ der Veranstaltung ist, ebenso wie das Rüstungsunternehmen RTX Corporation, welches Waffen an Israel geliefert hat. Die von Nordirland finanzierten Künstler Enola Gay und Conchur zogen sich ebenfalls zurück und schlossen sich ihren irischen Kolleg:innen an. Bei den offiziellen „Music From Ireland“-Showcases werden nun keine Bands mehr auftreten.

„Music From Ireland“ teilte auf X eine Erklärung zum Rückzug der Bands, in der es heißt: „Einer der Grundwerte von ‚Culture Ireland‘ (Geldgeber von ‚Music From Ireland‘) und „Music From Ireland‘ ist die künstlerische Freiheit der Meinungsäußerung und wir vermitteln oder beraten Künstler:innen nicht in Bezug auf Entscheidungen, die sie in politischen, künstlerischen oder anderen Angelegenheiten treffen.“

Der Beitrag von „Music From Ireland“:

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Reaktionen vom Gouverneur und dem Festival

Am Dienstag, dem 12. März schrieb der texanische Gouverneur Greg Abbott auf X: „Bands ziehen sich von SXSW wegen U.S. Army Sponsorship zurück. Tschüss. Kommt nicht zurück. Austin bleibt das Hauptquartier für das Army Futures Command. San Antonio ist die Militärstadt der USA. Wir sind stolz auf das U.S. Militär in Texas. Wenn es euch nicht gefällt, kommt nicht hierher.“

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Die Organisator:innen von SXSW reagierten auf X auf den Beitrag des Politikers mit den Worten: „SXSW ist nicht der gleichen Ansicht wie Gouverneur Abbott. Wir sind eine Organisation, die unterschiedliche Standpunkte begrüßt. Musik ist die Seele von SXSW und sie ist seit langem unser Erbe. Wir respektieren die Entscheidung dieser Künstler:innen, von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch zu machen, voll und ganz.“

In einer Reihe von Beiträgen gingen sie dann auch auf das Sponsoring der amerikanischen Armee ein: „Die Verteidigungsindustrie war in der Vergangenheit ein Testfeld für viele der Systeme, auf die wir heute angewiesen sind. Diese Institutionen sind oft führend bei neuen Technologien, und wir glauben, dass es besser ist, zu verstehen, wie ihr Ansatz unser Leben beeinflussen wird. Das Sponsoring durch die Armee ist Teil unseres Engagements, Ideen zu fördern, die unsere Welt gestalten.“

Tweets von SXSW:

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Zu den anderen Künstler:innen, die ihre Teilnahme an dem Festival abgesagt haben, gehören die Lambrini Girls‘, die erklärten, dass sie sich in keiner Weise mit der Veranstaltung identifizieren können, Scowl, Gel und Rachel Chinouriri.