Trotz Coronavirus: „Tenet“ spielt insgesamt 350 Millionen US-Dollar ein


Im Gespräch mit der „LA Times“ fordert Christopher Nolan zum Schutz von lokalen Kinos auf. „Der Kinobesuch ist ein Teil des Lebens“, so der Regisseur.

Am Dienstag, den 3. November 2020 veröffentlichte die US-Zeitung „Los Angeles Times“ ein Interview mit Christopher Nolan und dem Filmkritiker Tom Shone, der ein Buch über die Interpretation von Nolans Filmen verfasst hat. Das Werk trägt den Titel „The Nolan Variations“ und entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Regisseur selbst. Auch Christopher Nolans jüngstem Film „Tenet“ wurde in dem Buch ein ganzes Kapitel gewidmet. Die „Los Angeles Times“ sprach mit Shone und Nolan darüber, wie das Buch entstand, welche Gefahren dem Filmgeschäft derzeit drohen und warum sich Nolan trotz Corona-Einschränkungen über die Einnahmen von „Tenet“ an den Kinokassen freut.

„Tenet“ schürt Hoffnungen für bevorstehende Kinoveröffentlichungen

„Warner Bros. hat Tenet veröffentlicht, und ich bin begeistert, dass er fast 350 Millionen Dollar eingebracht hat“, so der Star-Regisseur im Interview. Während sich Nolan zwar über die Einnahmen freue, befürchte er dennoch, dass die großen Filmstudios die falsche Botschaft von der Leistung des Films in Zeiten der Pandemie verbreiten könnten, führte er im Gespräch weiter aus. „Anstatt sich anzusehen, wo der Film gut funktioniert hat und wie er ihnen die dringend benötigten Einnahmen bringen kann, schauen sie sich an, wo der Film die Erwartungen vor der Pandemie nicht erfüllt hat, und werden dies als Entschuldigung dafür benutzen, dass die Studios alle Verluste durch die Pandemie hinnehmen müssen, anstatt sich ins Geschehen zu stürzen und sich anzupassen – oder mit anderen Worten, unser Geschäft wieder aufzubauen“, so Nolan.

„Tenet“ von Christopher Nolan: Versucht nicht, es zu verstehen

Laut Christopher Nolan sei es nun wichtig, die Kinos vor dem Einsturz zu bewahren. Insbesondere lokale Filmtheater seien es wert, geschützt zu werden, so der Regisseur. „Auf lange Sicht ist der Kinobesuch ein Teil des Lebens, wie Restaurants und alles andere“, sagte er. „Aber im Moment muss sich jeder an eine neue Realität anpassen.“ Bereits im März verfasste der 50-jährige Regisseur einen Leitartikel in der US-Zeitung „Washington Post“, in dem er die Kinos als „einen wichtigen Teil des gesellschaftlichen Lebens“ bezeichnete, den es zu erhalten gelte. „Tenet“ wurde nach mehrfachem Verschub im September 2020 veröffentlicht. Der Action-Thriller mit John David Washington und Robert Pattinson in den Hauptrollen markiert Nolans 11. Spielfilm und einen kulturellen Höhepunkt im von der Coronavirus-Pandemie dominierten Jahr.

Robert Pattinson als neuer Batman bestätigt