Wenig Aufwand, viel Gefühl. Mit intensiven Bildern wurde Olaf Heine zum Fotografen der Stars.


POMPÖSE DEKORATIONEN SIND SEINE Sache nicht. Materialschlachten hält er für überflüssig. Da wartet er lieber auf den einen, ganz bestimmten, oft nur Zehntelsekunden langen Moment, in dem das jeweilige Objekt seiner Begierde das gewisse Etwas erkennen läßt. Dann drückt er ab. Der gebürtige Hannoveraner Olaf Heine gehört zu den beliebtesten deutschen Musikfotografen. Seit fast zwei Jahren lebt und arbeitet Heine in Hamburg. Inzwischen fotografiert er jedoch auch in seiner zweiten Heimat New York. Erste Lorbeeren verdiente Olaf Heine sich aber schon während seiner zweijährigen Fotografenlehre in Berlin. Damals, im Jahr 1993, fotografierte er das Motiv für die Plattenhülle der Band Terry Hoax. Später arbeitete Heine intensiv mit Fury In The Slaughterhouse zusammen. Schon seit Jahren zeichnet der Lichtbildner für die Cover- und Promotionfotos von Rammstein und den Ärzten verantwortlich. Apropos Ärzte. Eigens für diese Bildstrecke mit Fotos von Heine liefen sich die Punk-Doktoren zu einer Würdigung ihres Haus- und Hoffotografen hinreißen: „Es gibt mit Sicherheit nicht viele Menschen, die wir mit uns auf eine kleine Reise um die Welt genommen hätten, aber Olaf ist einer von ihnen. Es gibt noch weniger Menschen, für die wir uns bis auf die Stiefel ausgezogen hätten, aber für Olaf haben wifs getan. Es gibt fast niemanden, für den wir uns in Cowboy-Chaps (diese arschfreien Heavy-Metal-Outfits) mitten in Budapest am hellichten Tage auf die Hauptverkehrsstraße gestellt hätten. Es gibt nur einen Menschen, der seit 1994 alle Fotos für uns macht (auch die unscharfen). Dafür muß es Gründe geben.“ Soweit die Ärzte. Freunde unter den von ihm abgelichteten Musikern machte Heine sich aber auch durch seine Tourdokumentationen über Metallica, Faith No More und Soundgarden.