Wird Peter Maffay vor lauter Arbeit seinen 50. Geburtstag verpassen?


Totschlag verjährt nach 20 Jahren. Peter Maffays „Du“ von 1970 werfen ihm notorische Neider noch heute vor. Dabei hat sich Maffays Musik nie verändert. Dreiklänge, Blueskadenzen, Gitarren. Und ein bißchen Ethno, bedingt durch Maffays Herkunft; die „kleine balkanesische Schwermut“, die er liebt und auskostet. Doch Maffay hat sich nachhaltig gewandelt. Attitüde und Überzeugung („Ich bin ein Rocker!“) befinden sich bei dem fast Fünfzigjährigen im Einklang. Mittlerweile sind Zeitgeist und Studiotechnik bei Trends und Meilensteinen angelangt, die Maffays Herz weit höher schlagen lassen, als es seine eigenen Traditionen und bewährten Rezepturen tun. „Ich merke, wenn sich Kreativität in mir anstaut. In diesem Stadium bin ich jetzt.“ Was ihm so vorschwebt? Er will den Sound einer 12-saitigen Rickenbacker mit Loops und gewaltigen Drums koppeln. Vielleicht wird’s ein Konzeptalbum. Nach drei Jahrzehnten vertrauter Musik nun mit fast 50 der Wandel? „Ich habe eingesehen, daß die Zeit knapp wird.“ Im Studio knistern daher gerade die Breakbeats. Bässe beben. Riffs schaukeln. Stahlhart und twangy grollt Duane-Eddie-Sound. Fragmente, Ideen, very rough mixes werden nach und nach zu wehrsamem Rhythm’n’Blues und schattenhaften Hardrock-Anklängen. „Vielleicht ist der Versuch ja untauglich, aber es macht mir tierischen Spaß. Schließlich geht’s bei der Musik auch um mich!“ Wäre die Rockmusik ein Ozeandampfer … „dann wäre ich Heizer“, grinst Maffay. Herzlichen Glückwunsch, Heizer. Auch zu deinem 50. Geburtstag am 30. August!