Depeche Mode in Berlin: Erst der Regen, dann die Hits


Irgendwann beleuchteten Blitze den Himmel über Berlin. Und dann drehten Depeche Mode auf und belohnten geduldige Fans mit den Hits, auf die ein volles Olympiastadion gewartet hat.

Ob es auch Teil des Sicherheitskonzepts am Donnerstag, den 22. Juni 2017, war, dass es weit vorn im Innenraum des Olympiastadions etwas leer aussah? An der Nachfrage lag es garantiert nicht. Depeche Mode touren gerade mit den Songs von SPIRIT und ihren Klassikern durch Europa, der Ansturm rechtfertigt sogar wenige Monate später eine Hallentour im Winter.

Depeche Mode kündigen Hallentour für Winter an
Das Konzert in Berlin begann alles andere als unbeschwert, der Blick konnte kaum auf die Bühne gerichtet werden, Dreckswetter wurde angekündigt und durchtränkte irgendwann auch die 16.000 Menschen im Innenraum des Olympiastadions. Auch nervig: Rucksackverbot gewordene europäische Anspannung durch die Terroranschläge der vergangenen Wochen. Erlaubt war gefühlt nichts, was in den endlosen Schlangen am Bierstand mit einer Mischung aus Unmut und Verständnis diskutiert wurde.

Depeche Mode in Berlin

Über die Setlist gab es keine zwei Meinungen, die war ungünstig gewählt – um es nett auszudrücken. „So Much Love“, „World in My Eyes“, „Corrupt“ liefen in der ersten Stunde so durch. Alles gut, alles lieb gemeint, alles wird abgenickt – aber nicht gefeiert. Gahan macht mehr mit seinem Mikrofonständer rum als mit den Fans; der Laufsteg, der von der Bühne in den Innenraum führt, wird am wirkungsvollsten von Martin Gore genutzt.

Ein „Heroes“-Cover, das sich deplatziert anfühlt

Dabei bot der Laufsteg die ultimative Chance zur Verbrüderung mit den Fans. In der zweiten Stunde, als beginnend mit „Wrong“ endlich die Hits ausgepackt wurden und Blitze das ganze Stadion anpeitschten, regnete es in Strömen. Den Moment, in dem Gahan bei „Enjoy the Silence“ im Regen singt, pitschnass wie die Tausenden vor ihm, den hätte man gern gesehen.

Versöhnlich wurde der Gig trotzdem noch. Geht ja auch nicht anders, wenn „Never Let Me Down Again“, „Strangelove“ und „Personal Jesus“ abgefeuert werden. Bei „Personal Jesus“ rannten die ersten Zuschauer schon durch den Regen zur Bahn, hatte was. Im Gegensatz zum schon bekannten „Heroes“-Cover, das schlichtweg nicht auf ein Depeche-Mode-Konzert gehört.

Depeche Mode im Berliner Olympiastadion – die Setlist:

Going Backwards

So Much Love

Barrel of a Gun

A Pain I’m Used To

Corrupt

In Your Room

World in My Eyes

Cover Me 

A Question of Lust

Home

Poison Heart

Where’s the Revolution

Wrong

Everything Counts

Stripped

Enjoy the Silence

Never Let Me Down Again

Strangelove 

Walking in My Shoes

Heroes

I Feel You

Personal Jesus

Depeche Mode live auf Hallentour in Deutschland – die Termine:

 

 

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