Interview

Genügend Stoff: Ein Treffen mit DIIV-Sänger und Model Zachary Cole Smith


Julia Friese traf für unsere Februar-Ausgabe auf DIIV. Heraus kam ein Gespräch über Drogen, Musik und Sky Ferreira.

Zachary Cole Smith ließ sich mit Heroin erwischen. Die Musik, die er mit seiner Band (und seiner Freundin Sky Ferreira) macht, hat ähnlich narkotische Qualitäten.

Zachary Cole Smith ist cool. Er sitzt da so in seiner Ecke, lässig, und guckt nirgendwo hin. Auf seinem blondverfärbten Haar liegt eine Mütze, sie liegt da einfach obendrauf. „Ich habe in den Sachen geschlafen“, sagt der 31-jährige Sohn eines Musikers und einer ehemaligen „Vogue“-Redakteurin und streckt den Hals aus dem Ausschnitt seines übergroßen Shirts. Es reicht ihm bis in die Knie seiner Hippie-Hose, unter der trägt er mit Dollarnoten bedruckte Leggings. Er schaut einen an, als würde er gleich gähnen. Gähnt aber nicht.

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Ja, Zachary Cole Smith ist ein Model. Er modelt zum Beispiel für Saint Laurent. Aber eigentlich, sagt er, mache er das nur „wegen Sky“. Sky Ferreira, die Popsängerin und Schauspielerin, seine Freundin. Er sagt, er wollte wissen, wie sich das anfühlt, das Modeln, denn Sky modelt ja auch, er wollte einfach mehr über ihr Leben erfahren.

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Sky. In jedem Interview, in dem es eigentlich um ihn und um seine Band geht, um DIIV, kommt er irgendwann auf sie zu sprechen. Es ist die große Liebe, das versichert er ihr auf Instagram. Und beide schauen aus ihren großen Augen über eine Bildunterschrift voller Herzen hinweg ins Irgendwo. Wie eine Macbook-Variante von Courtney Love und Kurt Cobain. Mit schwarzem Nagellack, blass und immer so ein bisschen dem Tode nah. Zuerst habe er seine Band „Dive“ nennen wollen, nach dem Song von Nirvana. Stattdessen trägt seine Band nun einen Google-optimierten Namen, der sich aber genauso ausspricht.

Cole Smith und Ferreira posieren im Netz wie eine Macbook-Variante von Courtney Love und Kurt Cobain.

IS THE IS ARE heißt das zweite DIIV-Album. Narkotischer Shoegaze und dreampoppiger Post-Punk, der 17 Lieder lang aus den Lautsprechern wabert, und den eigenen T-Shirt-Saum über die Knie wachsen lässt: man wird zu Wachs beim Anhören und dann immer kleiner, zerfließt zu den Gitarren und Cole Smiths Stimme.