„House of Cards“ geht 2018 weiter – Kevin Spacey wird komplett gestrichen


Weniger Episoden, späterer Starttermin. Netflix hat die Pläne für die Zukunft von „House of Cards“ verraten.

Die sechste und letzte Staffel des Polit-Dramas „House of Cards“ wird laut Netflix komplett ohne den bisherigen Hauptdarsteller Kevin Spacey auskommen. Auf einer Konferenz in New York teilte Content-Chef Ted Sarandos am Montag mit, dass Robin Wright nun vollständig die Hauptrolle übernehmen wird. Die finale Staffel soll nur acht statt der bisher üblichen 13 Folgen umfassen, danach ist die Serie vorbei.

Netflix feuert Kevin Spacey
Robin Wright spielt in den bisher erschienenen Staffeln die First Lady der USA und die Ehefrau von Spaceys Figur Frank Underwood. Das Ende der fünften Staffel macht es den Autoren zum Glück leicht, den Übergang von Spacey zu Wright zu schreiben. Die Produktion der sechsten Staffel soll Anfang 2018 beginnen, bisher gedrehtes Material wird wohl kaum noch zu verwenden sein.

Netflix hat Kevin Spacey, 58, von der Serie gefeuert und auch einen bereits abgedrehten Film mit dem Schauspieler, der 2018 gezeigt werden sollte, aus dem Terminplan gestrichen. Die Zukunft von „House of Cards“ war in den vergangenen Wochen unsicher, Teile der sechsten Staffel waren bereits mit Spacey abgedreht, bevor schwere Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den Schauspieler aufkamen. Der Schauspieler Anthony Rapp erklärte, dass Spacey versucht habe, sich ihm körperlich aufzuzwingen – Rapp war damals nur 14 Jahre alt.

Ridley Scott schneidet Spacey aus „All the Money in the World“

Es folgten weitere Männer, die mutmaßlich von Spacey angegangen wurden, darunter auch Mitarbeiter vom „House of Cards“-Set. Spaceys Ruf war schwer beschädigt, der Schauspieler dementierte die Vorwürfe nicht, will sich nun in Behandlung begeben. Besonders bizarr war Spaceys Statement nach den Anschuldigungen von Anthony Rapp: Spacey nutzte ein Statement zu den Vorwürfen für sein Coming Out, warf seine Homosexualität als Nebelkerze aus, was ihm aber viele Sympathien kostete.

Und auch viele Jobs. Nicht nur Netflix hat sich von Spacey getrennt, auch Regisseur Ridley Scott, 80, hat einen radikalen Schnitt gemacht – wortwörtlich. Im bereits komplett abgedrehten Film „All the Money in the World“ spielte Spacey eine Hauptrolle, der Film hatte sogar schon einen Trailer. Scott schnitt alle Szenen mit Kevin Spacey heraus und ersetzte ihn durch den Schauspieler Christopher Plummer.