Ist „T-Rextase“ ein Fremdwort?


T.Rex ist so eine Sache für sich. Entweder man mag sie oder man mag sie nicht Bei ihrem Konzert neulich in Hamburg konnte ich feststellen, dass auch Deutschlands Teenager das Kreischen nicht verlernt haben und Extase dürfte für sie ebenfalls kein Fremdwort sein. Nun, dazu war ich nach Hamburg gekommen. Ich wollte die T.Rextase mit eigenen Augen und Ohren erleben. Zwar kann ich mir vorstellen, dass Marc Bolan und sein Team in einigen Jahren noch viel bessere Musiker sein werden als heute, aber irgendwie hat mich das Konzert schon fasziniert. In den Tageszeitungen erschienen nach der Deutschland-Tournee fast nur schlechte Kritiken über die T.Rex-Konzerte, aber ich glaube, bei dieser Gruppe darf man nicht nur auf die Musik achten. Ist es wirklich so wichtig, dass auf der Bühne jede Note sitzt? Marc und Mickey Finn besitzen nun einmal eine ungeheure Anziehungskraft und sie nur einmal zu sehen ist doch auch nicht schlecht, oder? Anhören kann man sie sich ja immer noch auf dem neuen ‚Tanx‘-Album. Nachmittags traf ich die Beiden auf einer Presse-Konferenz. Beinahe hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben, sie interviewen zu können, denn der Presse-Saal war proppevoll. Das hervorragende kalte Büffet wurde kaum von jemandem beachtet und genauso erging es einem extra aus London eingeflogenen Fotomodell, das zusammen mit Marc posieren sollte. Deutschlands Postbote Nummer eins, Herr Sparbier, kam sich in dem Gedränge auch ein bisschen verloren vor. Mit ein paar von unseren Pillhuhn-Stickers konnte ich ihm wenigstens eine kleine Freude machen.

Glücklicherweise gelang es mir schliesslich doch noch, ein paar Worte mit Marc und Mickey zu wechseln.

Marc: Was möchtest Du denn gerne von mir hören? Welche Schuhe ich trage? Ob ich ein Mädchen bin? Ob ich mit Mickey Flnn verheiratet bin? Was möchtest Du wissen?

ME: Wie hast Du Ringo Starr kennengelernt?

Marc: Er hat mich eines Tages angerufen und gefragt, ob ich in einem Fernsehfilm, den er produzieren wollte, mitwirken könnte. Aus dem Fernsehstreifen wurde nichts, aber wir verstanden uns gleich so gut, dass wir beschlossen, einen Film über T.Rex zu drehen. Der ist inzwischen fertig und läuft in England bereits mit grossem Erfolg. Bald wird man ihn auch in Deutschland sehen können.

ME: Marc, In letzter Zelt schminkst Du Dich und läufst mit goldglitzernden Hosen durch die Weltgeschichte. Macht das nicht heute schon jeder mittelgute Pop-Star?

Marc: Ja, das hab‘ ich auch schon bemerkt…

ME: Wie verstehst Du Dich mit Mickey und den Anderen In der Gruppe?

Marc: Hervorragend. Wirklich, wir verstehen uns sehr gut.

ME: Ja, aber bist Du nicht der Eine, der ganz besonders…

Marc: Ich bin der eine ganz Besondere. Die Anderen haben einfach nicht das Zeug dazu. Ich fühle mich wie der Salvatore Dali des Rock’n Roll und das wissen die Anderen in der Gruppe. Ohne sie wäre ich allerdings nichts denn sie sind einfach dufte.

Born to Boogie

ME: Mickey, macht es Dir nichts aus, dass Marc so sehr Im Vordergrund steht?

Mickey: Nein – im Gegenteil, ich bin ganz froh, dass es so ist, so werde ich wenigstens ein bisschen mehr von den Reportern in Ruhe gelassen.

ME: Willst Du etwas Ober Euren neuen Film erzählen?

Mickey: Okay! Der Streifen heisst ‚Born To Boogie‘. Mitgewirkt haben an ihm ausser Ringo und vielen Anderen auch Elton John. Unter anderem ist darin ein Live-Konzert von T.Rex in England zu sehen.

ME: Hast Du vor, Dich auch In Zukunft mit Filmen zu beschäftigen?

Mickey: Ja, das möchte Ich, denn ich war früher schon Schauspieler. Ich warte nur darauf, dass mir jemand eine dufte Rolle anbietet. Die Musik möchte ich deshalb aber nicht aufgeben, denn T.Rex macht mir sehr viel Spass.