Als Exponenten mittsiebziger Hard-Rocks kann man diese beiden Gruppen getrost zusammen abhandeln, auch wenn ein personelles Bindeglied nicht mehr existiert: der argentinische Organist Danny Peyronel, der nach den Alben „Heavy Metal Kids“ (1974) und „Anvil Chorus“ (1975) von den Schwermetall-Jungs zu den Flugobjekten gestoßen war, hat auch diese (nach „No Heavy Petting“, 1976) wieder verlassen. Die „Kids“ haben sich an seiner Stelle John Sinclair geangelt, einen Mann, der vornehmlich drei Dinge braucht: Synthesizer-Georgel, Genesis-Harmonien und lOcc-Vorlagen. Ehrensache, daß er dem Album auch eine klassizischtische Ouvertüre verpaßt hat. Am „Kitsch“-Ende stimmt’s dann aber wieder. „Hope you Uke this Album, play it loud just like the show“, hofft Bandboß Gary Holton, der sich seine Polypen immer noch nicht hat herausnehmen lassen. Er weiß warum: ohne sein arrogantes Näseln könnte man die HMK bisweilen glatt mit den Sweet verwechseln. Das wiederum liegt daran, daß Hitfabrikant Micky Most (Quatro, Mud, Smokie) die schweren Jungs seit einem Jahr auf RAK-Norm zu trimmen versucht. Mit Teilerfolgen nur, denn freiwillig läßt sich so eine schmutzige Cockney-Band ihre Mittelmäßigkeit nicht nehmen. Da würde im Grunde nur die Radikalkur helfen: Chinn/Chapman anrufen, die Wörter „Heavy Metal“ (wie schon 1975) aus dem Gruppennamen streichen und Holton endlich operieren lassen. Mann, das wäre die Teeny-Rock-Anmache lies 77er Sommers…

Sechs LPs haben die Ufo-Kollegen mitterweile zusammen, die letzten vier von Schenker souverän auf Wohlklang getrimmt. „Lights Out“ fällt da durch nichts aus dem gewohnten Harmonie-Schema: schrumm schrumm mit viel Gitarre und warmen Vocals der schnuckeligste Hard-Rock der westlichen Welt. Einer, der keinen vergrätzt und keinen vom Stuhl haut. Der genauso reingeht wie raus. Und wenn die fünf den unvergessenen „Love“-Ohrwurm „Alone Again Or“ vorlagengetreu bringen, dann staunt man über ihre handwerklichen Fähigkeiten. Aber das nächste Mal legt man dann doch das Original auf.