Hell’s Angels von Hunter S. Thompson
Ich hätte gerne herumgemäkelt an diesem Buch, das schon seine Schwächen hat. Aber unabhängig davon, daß Thompson [begieriger Leser, unerbittlicher Trinker, geschickt im Umgang mit einer Magnum Kaliber 44) sein Leben auf traditionell amerikanische Weise beendet hat und einen Totenbonus genießt, hat es halt vorallem Stärken. Der „Roman“ ist kein solcher, sondern Musterbeispiel einer engagierten, kunstvollen, akribischen … jedenfalls: Reportage – mitreißend, brutal, derart knochentrocken und eisnüchtern heruntergeschrieben, daß das ganze Geschwätz von der „über Bord geworfenen Objektivität“ zu dem zusammenschnurrt, was es ist: Geschwätz. Vor 40 Jahren erschienen, staubfrei aktuell und spannend wie neu – nur allzu Zartbesaitete sollten vorsichtig sein. Von den Schwächen sprechen wir ein andermal.
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