Früher — lang, lang ist’s her — saßen wir cool am Pool und zogen uns zusammen mit Holger skurrile MOVIES rein. Radiowellen aus dem Pandschab und aus Wuppertal brandeten mit weiß rauschender Gischt an die Liegestühle, und der Osten war rot, so rot. Surfin‘ Safari und Urbi et Orbi, Fernweh und Fernseh, Wehmut und Wermut — Czukay war der Zeremonienmeister der collagenen Improvisationslust und der magischen musikalischen Waghalsigkeit. Jetzt kommt endlich sein lange erwartetes neues Album — und wir fragen uns erstaunt: ,Can This be True?“ Denn eigentlich handelt es sich hier gar nicht um einen neuen Czukay, sondern um Live-Mitschnitte (im Saal und im Studio) aus den Jahren 1984, 1986 und

1987, bei denen nur Irmin Schmidt fehlte, um die Can-Besetzung zu komplettieren. Gitarrist Michael Karoli und Schlagzeuger Jaki Liebezeit sorgen im Verein mit Czukay dafür, daß sich diese Aufnahmen wie das lange verschollene Live-Album von Can anhören: ohne Zweifel sehr typisch, sehr anregend und vertraut klingend, aber ohne Zweifel auch recht statisch und voraussagbar aufgebaut und deshalb eine herbe Enttäuschung für alle Czukay-Adepten. Surf’s up.