Lilac Angels – Hard To Be Free
Zwei Dinge sind schlecht an dieser Platte: Das mackerhafte Cover mit der sich aufdrängenden Frage, wer denn den Längsten hat, und der Song „Sitting In The Corner“, der nach anfänglichem Reiz sehr bald langweilt. Der Rest gehört an die Spitze aller Hard Rock-Produktionen, die je aus deutschen Rocksaiten und -kehlen erklungen sind. Die Düsseldorfer Lilac Angels bringen’s auch besser als manche ihrer Kollegen im Ausland und tönen genauso echt. Das liegt einmal am grundsoliden Rhythmus durch Nappes Napiersky und Peter Wollek, zweitens an Bodo Staiger, der die Eingeweide seiner Gitarre derart behandelt, daß jeder Chefchirug seine Freude hätte, und drittens an Joe Stick, der seine eigenen Kompositionen rüde und rauh, mit perfekt englischem Englisch singt, nein geradezu herausröhrt und hechelt. Neben reichlich Volldampf in „Rock & Roll Lady“, „Ah Ha Ha“, „She’s My Girl“ oder “ (We Say) Bye Bye“ (erraten, der Schlußsong!) schaffen die Angels auch Langsameres wie „Let You Down“ oder Bobby Dylan’s „Queen Jane Approximately“. Conny Plank hat die Platte dem Genre entsprechend hervorragend abgemischt: Aggresiv und knallig. Rainbow, Scorpions, Nugent und so alles Quatsch. Warum in die Ferne schweifen, wenn die Lilac Angels so nah liegen. Laut anhören!
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