N.E.R.D – Seeing grounds

Man muss schon ein bisschen Alarm schlagen, wenn man eine Weile von der Bildfläche verschwunden war. Das Interesse des Poprezipienten will ja immer wieder neu erobert werden. Pharrell Williams, Chad Hugo und Shae Haley wissen das. „Time for some action“, heißt es gleich zu Beginn von seeing sounds, und wenig später ergeht die Aufforderung, man möge doch bitte kräftig abspasten. Entsprechend energetisch klingt die Musik. „All the girls Standing in the line for the bathroom“, jubeln N.E.R.D. zu einem hektisch polternden Breakbeat, der von einem Melodiepart trickreich unterbrochen wird.Ähnlich ist „Anti Matter“ gestrickt, hier sind die Herren richtig aufgebracht und bauen das für Frauen gebräuchliche abwertende böse B-Wort mit ein. So auf Zack hat man das bei N.E.R.D. nicht erwartet. Immerhin war das Vorgängeralbum fly or die eine einzige Enttäuschung gewesen. Anzeichen einer Formkrise waren besonders bei der Musik von Pharrell Williams in jüngster Zeit nicht zu überhören. Alles vergessen und entschuldigt. Hier stimmt die Mischung aus R’n’B-Raffinesse, Rock-Rabatz und Pop-Versatzstücken. In „Kill Joy“ zum Beispiel kommt all das Genannte auf geniale Weise zusammen. Da schrubbt der Bass schön vor sich hin,da klöppelt die Kuhglocke und sorgt wie bei einer Verfolgungsjagd im Gangsterfilm für manchen Aufreger.

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