New York Dolls – Manhattan Mayhem
Der Komplettist, der sich das ’74er Paris-Konzert der New York Dolls schon ungefähr zwanzigmal auf Vinyl und CD gekauft hat (weil jedesmal anderes Cover und neue Liner-Notes und weil jedesmal die Hoffnung, dass es doch mal besser klingt], stöhnt: Soll er sich das ’74er Paris-Konzert wirklich noch mal kaufen? Wird er wohl müssen, denn es ist diesmal nur die Zugabe zu einer Sammlung von „Raritäten“ von, vor und nach der ultimativen Selbstzerstörungs-Rockband, die zwar alles andere als „The History Of The New York Dolls“ darstellen, die er aber auf jeden Fall wird haben wollen, weil zwei Songs aus den gaaanz ganz frühen Anfangstagen drauf sind, als die Dolls noch Actress hießen (oder auch nicht, darüber lässt sich streiten]: „Thafs Poison“ leine tapfere, aber ziemlich derangierte Ur-Version von „Subway Train i und „I Am Confronted , beide von Johnny Thunders geheult. Aber schimpfen wird er dann über Nepp und Zock, denn Unbekanntes ist ansonsten nicht drauf (statt dessen wieder mal „Pirate Love‘, das der Komplettist dank eines ganzen Plattenschranks voller „L.A.M.F. „-Neuauflagen auch schon ein paarmal hat], zudem sind die Solo-Tracks von Sylvain Sylvain und Jerry Nolan eher minder als wertig, Arthur Harold Kanes Band Corpse Grinder klingt auch höchstens wie eine Neuperlacher Kiss-Tribute-Combo, und die sieben Dolls-Nummern kennt man selbstverständlich, allerdings nicht in dermaßen abartig grausiger Aufnahmequalität. Wo und wann das live mitgeschnitten wurde, erfährt zumindest der Rezensent nicht, auf ein Mastering wurde offenhörlich verzichtet IVorsicht mit dem Lautstärkeregler!!: die ganze Platte klingt, als hätte man die Bänder bei 90 Grad mit Domestos gewaschen – fassen wir zusammen: ein Doppelalbum, das niemand braucht und mit dem der, der es will, keine Freude haben wird.
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