Red Snapper – Red Snapper

Anfangs waren Red Snapper immer nur „die Band, die Breakbeats und TripHop auf echten Instrumenten spielt“. Das war staun! Bald kamen ihnen jedoch einige vormals formal elektronische Acts auf halbem Weg entgegen, während Red Snapper ihr im Jam geborenes Spiel nur weiter perfektionierten. Dafür hatte die Band live weiterhin alle Trümpfe in der Hand – mit echten, handgemachten Trips jenseits krummbuckeliger Knöpfchendrehereien. Nach vielen Monaten, in denen das Trio als verschollen galt, sich austobte im DJing, in Produzenten- und Instrumentaljobs. Songs schreibend oder House programmierend, an der Seite von Beth Gibbons oder Alan McGee, kehren Red Snapper nun sehr ausgeruht zurück. Mit einer Platte im Fluss, die Techno und Jazz in großer Selbstverständlichkeit zusammenführt, ihr Heil nicht stoisch groovend in der Düsternis sucht. Orchestral wogend findet sich eingangs gar ein Weg von Talk Talk zum Cinematric Orchestra, selbst das strahlende Referenzenspiel von forschen House-Meistern wie die französischen Rinocerose oder die milde Melancholie von Royksopp sind Red Snapper nicht länger fremd. Dabei zwingt Red Snapper nichts und niemanden, macht die Hörerschaft vielmehr gleitend. Sehr schön für hinten, aber auch spannend von vorn.

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