The Bodeans – Love & Hope & Sex & Dreams
Milwaukee. Universitäts- und Industriestadt am Michigansee in den USA. Maschinenbau, Chemische Industrie, Brauereien. Rock’n’Roll? Iss‘ nicht! Sieht man mal von den Violent Femmes und Talking Head Jerry Harrison mal ab, gibt es nichts aus dieser Stadt, was musikalisch von Bedeutung wäre.
Doch nicht mehr lange, denn die SoDeans sind eine Band, wie sie im Buche steht: voll guter Kräfte, enthusiastisch, ungezügelt. Sie klingen jünger als Fleetwood Mac, freundlicher als R.E.M., und um soviel angriffslustiger als Boss Bruce, daß der sich – wenn auch nicht ernsthaft – Sorgen um die Rente machen müßte.
Dieses Feuer hat auch besagter Jerry Harrison erkannt, der sich sofort für die Jungmänner erwärmen konnte und für deren zweites Album als Produktivkraft zur Verfügung stellte. Saftige, galoppierende Gitarren-Western mit der Durchsetzungskraft einer Büffel-Stampede, geleitet von den so verschiedenen und doch so homogen ineinandergreifenden Stimmen der beiden Band-Gründer Samy Llanas und Kurt Neumann. Keine weltbewegende Platte, doch in ihrer Direktheit und Dichte einfach umwerfend.
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