The Great Crusades :: Fiction To Shame

Glitterhouse/Indigo

Dräuender Rock mit Roots-Appeal von den vier Anzugträgern aus Chicago.

Geburten und Todesfälle in Familie und Freundeskreis, Raubüberfälle, Operationen, zerbrochene Beziehungen: The Great Crusades aka Brian Krumm (g, voc), Brian Leach (g, keyb), Brian Hunt (bg) und Christian Moder (dr) aus Chicago haben zuletzt einiges durchlitten – ihre Contenance indes, ihre Coolness, ihren Sinn für kantige Rocksongs mit Roots-Appeal haben die passionierten Anzugträger all der Fährnisse zum Trotz nicht verloren. Und auch wenn sie die Schneidigkeit, die Bügelfalten-Schärfe eines Albums wie NEVER GO HOME diesmal nicht erreichen, durchzieht die 13 Tracks doch etwas unerhört Dringliches, Dräuendes, das einen unmittelbar in Bann schlägt. Mitunter meint man, Tom Waits zu hören, der seinen kaputten Chic an der Garderobe abgegeben hat und sich von Tom Pettys Heartbreakers begleiten lässt. Plus: Nicht viele Bands, deren Drummer sein Kit im Stehen bearbeitet, dürfen das Echo-&-The-Bunnymen-Fanal „The Killing Moon“ zum Barroom-Floor-Abgesang umdeuten, ohne dass es peinlich wirkt. Die Crusades schaffen dieses Kunststück dank ihrer abgefeimten Grandezza spielend. Allein schon dafür muss man FICTION TO SHAME lieben.

www.thegreatcrusades.com