The Libertines

Up The Bracket (20th Anniversary Edition)

Rough Trade/Beggars/Indigo (VÖ: 21.10.)

Indie-Rock: Das beste Debütalbum der Nullerjahre wird 20. Zur Geburtstagsfeier gibt es ein Wiederhören in verschiedenen Ausführungen.

Die Wiedergeburt des Rock’n’Roll hat ein Datum: Es ist der 21. Oktober 2002. An diesem Tag wurde UP THE BRACKET veröffentlicht, das Debütalbum der Libertines. Carl Barât (Gesang, Gitarre), Pete Doherty (Gesang, Gitarre), John Hassall (Bass), und Gary Powell (Schlagzeug) aus London wirkten wie ein Rudel räudiger Hunde im Vergleich zu den auf Indie-Schickgestylten New Yorker Strokes, die  das Garagenrock-/Post-Punk-/Indie-Revival ein Jahr zuvor mit dem Album IS THIS IT in Gang gesetzt hatten. UP THE BRACKET wurde in eine Zeit hineingeboren, in der britische Musiker*innen sich im Imitieren fad gewordener Neunzigerjahre-Britpop-Muster gefielen. The Libertines dagegen ließen eine musikalische Urgewalt frei, die maßgeblich von der Songwriter-, Partner- und Freundschaft Doherty/Barât befeuert wurde.

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Mit der Energie des Punk gelang ihnen ein Album, das im Grunde seines Herzens reiner Pop war, der allerdings von angriffslustigen Gitarren, besoffen und bedrogt vor sich hin torkelnden Songs, zweistimmigem Un-Gesang und dem Charme des Unfertigen überdeckt wurde – das Verdienst von Produzent Mick Jones (The Clash), der auf Schnickschnack wie Soundpolitur und Fehlerkorrektur verzichtete.  Nach dem Debütalbum der Libertines war alles anders geworden, scheinbar jede*r in Großbritannien wollte eine Band gründen, und im Indie-Jahr 2005 sah es dann so aus, als hätte sich jede*r diesen Wunsch erfüllt.

Besoffen und bedrogt vor sich hin torkelnde Songs

Zum 20-jährigen Jubiläum wird das Genre definierende Album in verschiedenen Konfigurationen neu aufgelegt: als Doppel-LP, Doppel-CD, digitaler Download und als „Super Deluxe Box Set“. Alle Versionen enthalten neben dem remasterten Original das Live-Album LIVE AT THE 100 CLUB. Die Aufnahmen des Konzerts vom 4. Oktober 2002 aus dem 100 Club in der Londoner Oxford Street zeigen The Libertines in all ihrer schäbigen Punk Pracht, einschließlich Verspielern und nicht unbedingt sattelfesten Gesangsvorträgen.

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Im Box-Set ist das Live-Album auf weißem Vinyl enthalten plus die LP UNHEARD DEMOS 2002 mit ebensolchen, zwei CDs mit Studio-Outtakes, Radio-Sessions, Single-B-Seiten und Live-Aufnahmen, eine DVD mit Video-Clips und Auftritten bei „Later With Jools Holland“ und „Top Of The Pops“, die Kassette EARLY DEMOS mit Demoaufnahmen von der Jahreswende 2001/2002, die 7-Inch-Singles „Up The Bracket“ auf blauem Vinyl und „Time For Heroes“ auf rotem Vinyl sowie und ein 60-seitiges Buch mit aktuellen Interviews mit der Band und raren Fotos. Insgesamt gibt es hier 65 Aufnahmen erstmals zu hören, was das „Super Deluxe Box Set“ von UP THE BRACKET zu einem hervorragenden Studienobjekt für alle Musik-Archäologen macht.

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