The Stone Roses – The Stone Roses :: Die Erste Band Aller Zeiten

Britpop: Das „größte britische Album aller Zeiten“ in diversen „Special“ und „Collectors Editions“. Arroganz ist ein aus der Popmusik, nein: aus der Jugend nicht wegzudenkender Faktor. Es ist nicht (sonderlich) arrogant, jemandem zu empfehlen, er möge einen dort küssen, wo die Sonne nicht scheint. Das der ganzen Welt entgegenzurufen, schon eher. Wenn man es in eine glasklare, federzart unaggressive Melodie einbaut, die die ganze Welt nicht nur hören, sondern mitsingen muss, weil es nicht anders geht, dann ist die Sache perfekt. Klassiker (Punkt eins) müssen arrogant sein. So über alle Maßen arrogant, dass man sie entweder hasst oder Hebt, auf den ersten Blick – ja, Blick. Noch vor dem Hören. Beim Hören (Punkt zwei) muss man sich an manches erinnern, aber nichts, was es gibt, und nichts davon darf konkret festzunageln sein. Klassiker müssen klingen wie alles Mögliche-klingen hätte können. „The Stone Roses“ klang im Mai 1989 wie die erste Platte aller Zeiten, und die Band sah aus wie die erste Band aller Zeiten. Von all dem Mitt- bis Spät-80er-Zeug, das man damals notgedrungen kaufte, weil man irgendwas kaufen muss als Popfan (Grebo, Emo, Techno, klappriges Alternativegerappel und noch eine Band, die klingen wollte wie die Smiths), unterschieden sie sich weniger als dass sie es ausblendeten: Spätestens nach einer Minute „I Wanna Be Adored“ war der Himmel leer und blau und es gab nur noch eine einzige Band. The Smiths: gutes Stichwort. Die hatten fünf Jahre zuvor einen ähnlichen, nein: den gleichen Coup gelandet, aber in einer ganz anderen Situation. Die Stone Roses konnten auf dem Acker säen, den sie fruchtbar gemacht hatten und der seit zwei Jahren brachlag, sich mästen an dem Hunger, den die Smiths geweckt und ungestillt zuDie Band hin Brawn (v), John Saitire fg, Grafik), Gary „Main“ Mounfield (bj, Alan“.Revi“ Wre-n dir) Die Aussahen JCollectors Edition“: 3 CDs. .? LPs + CSB-Slicli mit Album, allen A- und B-Seiten.“.verlorenen“ Demos etc.. DVD „Live Im Blackpool“, 6 Kunstdrucke. 48seitiges Buch „Legacy Edition“: 2 CDs mit Album. „Fools Gold“. Demos. DVD. 28-Seiten-Booilel „Special Edition“: Album + „Fouls Gold“ 2 LPs plus 7-lnch-Sitigle rückgelassen hatten. Heißt aber alles noch gar nichts. Man braucht: Songs (Punkt drei), die nicht den Anspruch haben dürfen, besser zu sein als die, mit denen Carter USM, James und The Wonderstuff damals die Post-Smiths-Nachfrage bedienten, sondern klingen mussten wie die ersten Songs aller Zeiten. Und (Punkt vier) man muss sie spielen, als spielten sie sich von selbst, wofür es nützlich ist, einen fantastischen Gitarristen und den besten Trommler der Welt zu haben. Dass der Sänger außerhalb des Studios nur jeden dritten Ton ei nigermaßen trifft, macht dann nichts, erhöht im Gegenteil den Arroganzfaktor, den man mit Neun-Minuten-plus-Singles („Pools Gold“), total verbotenen Hippic-Funk-Jamsessions („I AmTheResurreetion“)undder bedröhnten Idee, das wunderschöne „Waterfall“ noch mal rückwärts laufen zu lassen und neu dazu zu singen („Don’t Stop“), auf hundert dreht.

Hinzu kämen Punkt fünf bis zehn, die leider noch nicht hinreichend erforscht sind. Fertig ist das – im entscheidenden Gegensatz zu den Smiths – perfekte, klassische Debütalbum. „Das größte britische Album aller Zeiten“, wie u. a. der NM E (der es damals nicht mochte), die Hörer von BBC und der „Observer“ im nachhinein befanden. “ / can jeel the carth begin lo move 11 hear my tiecdlc hit tbe groove“ danach war die Welt (ja ja, ich weiß, aber es muss sein:) eine andere. Der Arroganzfaktor kann auch zurückschlagen: Acht Alben sollten/ wollten die Stone Roses dem ansonsten längst vergessenen Silvertone-Label liefern, ein Wahnsinn selbst in Zeiten, als es noch Plattenfirmen gab und die größten davon Millionen in Produktionen steckten. Es kam mich eines, ein schwurbehger Haufen Klangkrach, mit dem die von sich selbst übermannte Band ihren Zufallsgeniestreich in Led-Zeppelin-artigen Hardrockbombast zu transformieren und die Welt (d. h. USA) im Handstreich zu nehmen trachtete. Fast sechs Jahre lang saßen lan, John, Mani und Reni im Studio rum, dudelten und gniedelten, staubten sich Berge von Kokain in alle Körperöffnungen, um hinterher festzustellen, dass außer der grandiosen Single „Love Spreads“ nichts fertiggeworden war. Und dass sich für SECOND COMING (selbst der biblische Titel war nicht mehr als ein Selbstzitat) kein Mensch mehr interessierte, weil inzwischen Blur und Oasis das Feld bepflanzten, das die Stone Roses fruchtbar gemacht hatten.