Wyclef Jean

The Carnival III: The Fall & Rise of a Refugee

Sony Music (VÖ: 15.09.)

Großes Comeback: Weltmusik und HipHop als Revue aus Karneval und Revue.

THE SCORE von den Fugees war ein so planetarischer Erfolg, dass es das großartige Debüt von Wyclef Jean ein wenig in den Schatten stellte. Während Pras Michael und vor allem Lauryn Hill weit hinter den Erwartungen zurückblieben (und, wie Hill, sogar in der Versenkung verschwanden), werkelte allein Wyclef Jean eifrig weiter. Die Zeit, die er sich zwischen seinen Veröffentlichungen lässt, nutzte er zuletzt, um sich als Präsident seiner Heimat Haiti zu bewerben. Beinahe gut, dass daraus nichts wurde. Denn THE CARNIVAL III zeigt den Künstler nicht nur auf der Höhe seines Schaffens, sondern auch auf der Höhe der Zeit.

Seine Themen kreisen nicht ums Bling-Bling, sondern um Flucht und Immigration. Erzählt wird hier mit den Mitteln der Wahl – als HipHop, Soul, Dancehall und R’n’B, alles straff verzurrt mit mal wuchtigen, mal zart hingeklöppelten Beats. „Fela Kuti“ ist, wie zuvor schon „Hendrix“, eine Verbeugung vor einem großen, ebenfalls politischen Kollegen. Das macht Spaß und groovt vom ersten bis zum letzten Song, trägt über Hits wie Hänger, was auch am Humor liegt – wenn er etwa wie ein Bandleader vergangener Tage seine Musiker direkt anspricht: „Where’s my drummer? More Keyboards!“

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