Am 31. August 2019 kam es bei dem großen Abschluss-Open-Air-Konzert in Essen von Casper und Marteria zu einem Unglück. Aufgrund eines schweren Gewitters lösten sich einzelne Teile der Bühne und eine komplette LED-Anzeigetafel und krachten ins Publikum. Dabei wurden 28 Menschen verletzt, zwei von ihnen lebensgefährlich. Beide befinden sich aktuell außer Lebensgefahr (Stand: 02. September 2019). Einige von ihnen wurden direkt ins Krankenhaus gebracht, andere wurden noch vor Ort von den Einsatzkräften versorgt.
Knapp 20.000 Menschen besuchten am Samstagabend das Konzert von Casper und Marteria in Essen am Baldeneysee. Nach etwa 30 Minuten Spielzeit zog ein heftiges Unwetter auf und es setzte unvermittelt Starkregen ein. Nachdem die beiden Rapper eine Pause eingelegt hatten, versuchten sie es einige Minuten später noch einmal, mussten dann jedoch das Konzert komplett abbrechen. Ein Sprecher der Feuerwehr teilte mit, dass etwa gegen 21.00 Uhr eine LED-Leinwand im Bereich der Bühne heruntergefallen sei. Um ca. 21.30 Uhr sollen alle Zuschauer das Gelände ruhig und geordnet verlassen haben.
Am nächsten Tag äußersten sich die beiden Rapper via Instagram zu dem Unfall:
Am 02. September meldeten sich die beiden noch einmal per Social Media zu Wort und teilten mit, dass sie im Moment damit beschäftigt seien, Kontakt zu den Opfern herzustellen. Zudem verhandelten sie gerade mit den Veranstaltern, um die Open-Air-Show so schnell wie möglich nachholen zu können. Im Vorfeld wollten sie jedoch garantieren, dass es zu dem Zeitpunkt des Nachholtermins allen Opfern wieder gut gehe.
Warum genau die Bühne nachgab und einstürzen konnte, ist bisher noch unklar. Die Sprecherin der Essener Polizei teilte mit, dass das betroffene Bühnenmaterial im Zuge der Ermittlungen beschlagnahmt worden sei. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen aufgenommen. Den Bereich um die Bühne würden die Beamten erst am Montag genauer untersuchen können. So lange bliebe der Bereich um die Bühne abgesperrt.
Auf Facebook, Instagram und Twitter kursieren seit dem Vorfall mehrere Videos, die die Härte des Gewitters dokumentieren. Zudem ist eine Aufnahme aufgetaucht, auf der man sieht, wie sich die LED-Wand links neben der Bühne aufgrund des Sturmes langsam löst.
Habe durch Zufall gefilmt, wie die linke Videoleinwand sich löst, beim #casper und #materia #konzert in #essen. Danach sind wir nur noch gerannt. Es war einfach mega chaotisch. Was war da los?! pic.twitter.com/7bVYF0lkEv
— Julchen (@juujia) August 31, 2019
Rund 20.000 Zuschauer haben das Gelände gegen 21.30 Uhr verlassen. Augenzeugen berichten von chaotischen Szenen. pic.twitter.com/Paji9x9JUr
— WDR Aktuelle Stunde (@aktuelle_stunde) August 31, 2019
Es war verdammt nass….. #casper #marteria #SeasideBeach #Essen #davorwaresverdammtgeil #supernova pic.twitter.com/LPaFFo5EZ0
— Jottyindahouse (@JayVau) September 1, 2019
Viele Konzertbesucher berichteten, dass der Regen für alle völlig überraschend innerhalb von nur einem Song aufgezogen sei und niemand so richtig mit dem tatsächlichen Ausmaß rechnen habe können.
Auch Jörg Kachelmann äußerste sich zu dem Vorfall. Der Wetterexperte machte auf Twitter den Veranstaltern und Verantwortlichen des Open-Air-Konzertes schwere Vorwürfe, indem er behauptete, man hätte bereits rund 20 Minuten vorher sehen können, dass ein solch massives Gewitter im Anmarsch war. Dies sei der Zeitpunkt gewesen, zu dem sie das Gelände bereits hätten evakuieren müssen.
Um 20.40 Uhr hätte mans gewusst und abbrechen können/müssen.
Nichts war plötzlich, nichts war überraschend. Nur alles wie immer.https://t.co/tqXD2sUcwm
Durchzug des Gewitters #Essenhttps://t.co/qnETkAxCyM
via @aktuelle_stunde
Sicherheitskonzept fast aller Konzerte: null. https://t.co/BDq7lWXmHi
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) August 31, 2019
Casper und Marteria hatten 2018 ihr erstes gemeinsames Album „1982“ veröffentlicht. Seitdem haben die beiden zusammen zahlreiche Konzerte und Festivalauftritte gespielt und sich bis vor kurzem auf ihrer großen Champion-Sound-Open-Air-Tour befunden. Essen sollte der fulminante Anschluss davon sein.
Die Review zu „1982“ findet Ihr hier: