Feine Sahne Fischfilet: „Keiner muss Täter sein“ bekräftigen Vorwürfe gegen Jan „Monchi“ Gorkow


„Schämt euch“, heißt es in einer neuen Erklärung gegenüber Kommentator*innen, die den mutmaßlichen Opfern nicht glauben wollen: „Das ist der Grund, warum Betroffene schweigen und Täter ungestraft bleiben“.

Die anonyme Gruppe hinter dem Instagram-Account „Keiner muss Täter sein“ hat ihre Vorwürfe gegen den Feine-Sahne-Fischfilet-Sänger Jan „Monchi“ Gorkow bekräftigt. In einem neuen Posting am Sonntag schreiben sie, dass sie als „Gruppe von SupporterInnen“ „eng mit Betroffenen von Jan Gorkow“ zusammenarbeiteten. Sie wüssten demnach von seinen sexuellen Übergriffen, seit ihrem ersten Posting am vergangenen Freitag hätten sich zudem weitere Betroffene bei ihnen gemeldet.

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„Das ist der Grund, warum Betroffene schweigen und Täter ungestraft bleiben“

Auf weiteren Textfotos erklären sie, warum sie keinerlei Details über die mutmaßlichen Taten und die mutmaßlichen Opfer preisgeben: Die Entscheidung darüber, was wie konkret veröffentlicht wird, liege demnach ausschließlich bei den Betroffenen. „Teilweise widerwärtige Kommentare“ hätten eben jene abgeschreckt, sichtbarer an die Öffentlichkeit zu gehen. Ihnen seien von vielen Kommentator*innen ihre Erfahrungen abgesprochen worden, während Feine Sahne Fischfilet oftmals weiterhin voller Support gelte. Dies sei ein weiterer Beweis dafür, wie schwer es Betroffenen von sexuellen Übergriffen gemacht würde, ihre Erfahrungen öffentlich zu machen. Ihnen würde nicht nur nicht geglaubt, sie würden gar verleugnet. „Schämt euch“, heißt es weiter, „das ist der Grund, warum Betroffene schweigen und Täter ungestraft bleiben“.

Auch auf die Vorwürfe, sie betrieben „Rufmord“ oder einen „persönlichen Rachefeldzug“ gegen Jan Gorkow, reagiert die Gruppe. Sie wollen „lediglich den Dreck aufzeigen, in dem Jan Gorkow seit Jahren lebt und den er seit Jahren Betroffenen antut“. Sie wiederholen zudem ihren Kernsatz „Wir wissen, dass er Täter ist“ und sind sich sicher, dass Gorkow dies selbst wisse. Feine Sahne Fischfilet sollten sich demnach „schämen“ ob einiger Kommentare unter ihrem Posting zu dem Fall. Mittlerweile hat die Gruppierung die angekündigte Mailadresse eingerichtet: Man sei dabei, Strukturen aufzubauen und würde die Nachrichten ab kommendem Mittwoch beantworten.

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Feine Sahne Fischfilet hatten am Donnerstag in einem Posting auf Instagram und Facebook darauf aufmerksam gemacht, dass sie von kommenden Vorwürfen wissen, diese ernstnehmen wollen und deshalb unter anderem mit einer Agentur zusammenarbeiten, die anonym Mails von mutmaßlich Betroffenen entgegennehme und mithilfe von Psycholog*innen beantworte – ohne Einsicht der Band selbst. Am Wochenende erklärten Feine Sahne Fischfilet in einer Instagram-Story, dass sie die am Donnerstagabend veröffentlichten Vorwürfe weiterhin ernstnähmen und teilen gleichzeitig mit, dass sowohl vor als auch nach deren Veröffentlichung keine Mails und weiteren Vorwürfe bei der von ihnen zurate gezogenen Agentur eingegangen seien. Auf die wiederholten Vorwürfe vom Sonntag hat die Band bisher nicht öffentlich reagiert.

In einem Kommentar über die Vorwürfe gegen Feine Sahne Fischfilets Jan „Monchi“ Gorkow schrieb ME-Redakteur Fabian Soethof am Freitag: „Bitte glaubt den mutmaßlichen Opfern – so schwer es fallen mag“. Dass die Vorwürfe ohne Beweise daherkommen, liege in der Natur der Sache. „Verurteilen sollte man die mutmaßlichen Opfer trotzdem nicht. Genauso wenig den mutmaßlichen Täter.“

Über die Vorwürfe gegen Feine Sahne Fischfilets Jan „Monchi“ Gorkow: Bitte glaubt den mutmaßlichen Opfern – so schwer es fallen mag

Zuletzt hatte die Band vor einigen Wochen verkündet, dass sich zwei alte Bandmitglieder verabschiedet haben und dafür nun ein neuer Gitarrist und Sänger namens Hauke mit dabei sei. Außerdem arbeite die Band an neuer Musik. Das aktuelle Album von Feine Sahne Fischfilet STURM & DRECK erschien vor fast vier Jahren. Darauf folgten viele Liveshows. Sänger Jan „Monchi“ Gorkow veröffentlichte kürzlich sein Buch „Niemals satt – Über den Hunger aufs Leben und 182 Kilo auf der Waage“, in dem er nicht nur von seinem Übergewicht, sondern auch über den anstrengenden Touralltag erzählt.