Filmtipps

Nach „Concrete Cowboy” bei Netflix: 5 Tipps zum Abtauchen in die Subkultur


Cowboys mitten in Philadelphia? Gibt es – und der neue Netflix-Film „Concrete Cowboys” mit Idris Elba erzählt von ihnen. Damit reiht er sich ein in eine breite Palette an Filmen, die sich um spannende Subkulturen drehen. Hier sind fünf Streaming-Tipps zu anderen Welten, in die es sich einzutauchen lohnt.

Cole (Caleb McLaughlin) ist erst 15 Jahre alt, als er von der Schule fliegt, von seiner Mutter rausgeworfen und bei seinem in Philadelphia lebenden Vater Harp (Idris Elba) abgeladen wird. Doch nicht nur mit der neuen Stadt, sondern auch mit Pferden und Cowboys muss Cole dort zurechtkommen. Denn Harp scheint nur einen Lebensinhalt zu haben: die Ställe in der Fletcher Street. Dort wird seit mehr als 100 Jahren eine urbane Cowboy-Tradition am Leben gehalten. Doch die Gentrifizierung macht nicht Halt vor dem außergewöhnlichen Projekt.

Der neue Netflix-Film „Concrete Cowboy”, der am Karfreitag (02. April) auf Netflix startete, taucht damit in eine sehr spezielle Subkultur ein. Die Faszination, die von Filmen ausgeht, die von ganz eigenen Welten mit ganz eigenen Regeln erzählen, ist aber natürlich nicht neu. Hier sind fünf Streaming-Tipps, die ebenfalls in spannende Phänomene eintauchen.

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„Pose”

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Das New York der Achtziger ist eine Metropole der Gegensätze. Einerseits hält der Kapitalismus die Stadt in seinem eisernen Griff, andererseits blühen unterhalb des Radars zahlreiche Subkulturen auf. Eine davon ist die sogenannten „Ballroom Culture” in Brooklyn, in der sich trans* Menschen in einer vergleichsweise sicheren Umgebung entfalten können.

Dieser Kultur hat Serien-Mastermind Ryan Murphy (unter anderem „American Horror Story” und „Ratched”) mit „Pose” ein queeres Denkmal gesetzt. Dazu hat Murphy tatsächliche transgeschlechtliche Schauspieler*innen – viele mit afroamerikanischen und lateinamerikanischen Wurzeln –  gecastet und sie in eine Serie irgendwo zwischen opulentem Musical und einfühlsamem Drama über die Aids-Epidemie aufwarten lassen.

„Pose” ist bei Netflix im Abo und kann bei iTunes als Kaufoption verfügbar.

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„mid90s”

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Stevie ist 13, lebt in den Neunzigern in Los Angeles und Skateboarden steht an der Schwelle zum Mainstream. Doch noch sind die Skater*innen eine eingeschworene Gemeinschaft, die Außenstehende nicht unbedingt mit offenen Armen empfängt. So hat auch Stevie zunächst keine Berührungspunkte mit dieser Szene, zockt lieber den halben Tag oder streitet sich mit seinem Bruder. Doch dann schließt er Freundschaft mit ein paar Kids aus dem örtlichen Skateshop, die ihm Zugang zur Welt hinter den Pipes und Rails verschaffen. Doch in der ist nicht alles Gold, was glänzt…

Das Regiedebüt von Jonah Hill ist ein Film zum Fallenlassen. Er steckt voller Momente der Nostalgie, blickt viel durch die rosarote Brille, romantisiert jedoch nicht übermäßig und zeichnet so nebenbei ein subtiles Drama. „mid90s” ist ein Film, der vor allem von Gefühl, weniger von Plot angetrieben wird.

„mid90s” ist bei Mubi im Abo und zahlreichen Plattformen als Leih- und Kaufoption verfügbar.

„This is England”

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Keiner seiner Schulkamerad*innen kann Shaun leiden. Der Zwölfjährige ist ein richtiger Außenseiter. Zu Hause ist er einsam, sein Vater im Falklandkrieg gestorben. Doch dann gerät er an eine Gruppe Skinheads und plötzlich gehört er dazu, ist Teil von etwas.

„This is England” beleuchtet gleich zwei Subkulturen, die aus einer gewachsen sind: die der traditionellen Skinheads, die sich von politischen Gruppierungen abgrenzen, im Ska zu Hause sind und die klar rechtsnationalistisch gesinnten. Der Film seziert den Rechtsruck der Jugend in der von sozialer Kälte geprägten Thatcher-Ära und setzt dabei auf abschreckend radikalen Realismus, der Eindruck hinterlässt.

„This is England” ist bei Filmfriend (der Plattform der deutschen Bibliotheken) und zahlreichen Plattformen als Leih- und Kaufoption verfügbar.

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„Blade Runner 2049”

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Jahrelang waren Replikanten – künstliche Menschen, die vor allem als Arbeitssklaven gezüchtet wurden – nach schwerwiegenden Vorfällen verboten. Ein neues Modell verspricht jedoch mehr Sicherheit und wird nun dazu eingesetzt, alte Replikanten aufzuspüren und zu zerstören – ein Job, den früher eigentlich die sogenannten Blade Runner übernahmen. K (Ryan Gosling) ist einer der neuen Replikanten und gerät schnell auf die Spur des ehemaligen Blade Runners Rick Deckard (Harrison Ford), der vor 30 Jahren verschwand.

„Blade Runner 2049” verbringt große Teile seiner enormen Laufzeit von zweieinhalb Stunden in einem Universum, das sich dem Cyberpunk zuschreiben lässt. Es handelt sich um eine dystopische Zukunft, in der die Technologie mächtiger als der Mensch ist und Konzerne noch über Regierungen stehen. Dazu werden grundlegend philosophische Fragen zu den Grenzen des Menschseins gestellt.

„Blade Runner 2049” ist im Abo von Prime Video, Netflix, Joyn+ und Magenta TV verfügbar.

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„Green Room”

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„Green Room” ist fantastisches Spannungskino und bewegt sich ähnlich wie „This is England” zwischen zwei Subkulturen hin und her. Denn die linke Punkband Ain’t Rights rollt mit dem letzten Tropfen Benzin im Tank gerade noch so zum Ort ihres nächsten Gigs: einer entlegenen Kneipe mitten im Nirgendwo. Das Problem: Die Location gehört Nazis und wird von der rechten Szene rege als Treffpunkt genutzt. Die Band spielt schnell ihr Konzert und will danach sofort abhauen. Doch zufällig werden sie zuvor Zeuge eines brutalen Mordes. Das finden die Nazis eher nicht so gut. Ihr Ziel: die nun mitwissenden Punks zu töten. Also verbarrikadieren sich die Musiker*innen Backstage – doch nur eine Tür trennt sie von den kaltblütigen Faschist*innen…

Die Handlung mag nach Hufeisentheorie klingen. Eins aber macht der Film unmissverständlich deutlich: Mit Faschist*innen spricht man nicht.

„Green Room” ist im Abo von Sky und als Kauf- und Leihoption bei zahlreichen Anbietern verfügbar.