Eric Clapton

Just One Night

Polydor (Universal)

Wenn er gut diauf ist, hat er den Blues wie kaum ein anderer! Und hier ist er gut drauf, auf allen vier Seiten. Ein Live-Doppel-Album, auf das jüngere wie sicher auch ältere Clapton-Freaks längst sehnsüchtig gewartet haben. Denn es bringt neben guten Songs auch gute Atmosphäre und guten Sound rüber. Von John Astley wurde die Scheibe ausgewogen und sparsam produziert.

„Early In The Morning“, ein Traditional, der „Worried Life Blues“ von M. Merriweather oder „Rambling On My Mind“ in Claptons Arrangement, sind schon Leckerbissen! Streit hin, Streit her, ob Clapton nun der weltbeste Gitarrist“ ist oder nicht, er kommt meist mit weniger Tönen aus als seine Kollegen, trotzdem hat man nicht das Gefühl, daß etwas fehlt! Keine Übertechnisierung, eine süffige Slide-Gitarre, eine kraftstrotzende Strato, klug aufgebaute Chorusse (ohne konstruiert zu wirken!) versetzen einen gleichzeitig in eine Mischung aus Relaxen – Spannung und Anspannung. Du kannst unbewußt zuhören, die Musik erreicht dich trotzdem und kannst dir die Birne vollknallen – es ist immer richtig. Und Claptons Stimme ist voll da und hat genau den Sound, den man sich für diese Musik wünscht.