Mental Health: Robbie Williams bot Lewis Capaldi seine Hilfe an


Lewis Capaldi leidet unter Angstzuständen. Robbie Williams sagte ihm, er sei „jederzeit für ihn da“.

Robbie Williams – internationaler Popstar, Sympathieträger und mehrfacher Vater. Man würde meinen, sein Leben wäre makellos. Doch unter genau dieser perfekten Illusion leidet das ehemalige Take-That-Mitglied bereits seit dem Beginn seiner Karriere. Über seine mentale Gesundheit – und wie die popkulturelle Welt der 90er-Jahre diese verschlechtert hat – spricht der Sänger nun in der neuen Netflix-Dokumentation „Robbie Williams“. Dabei offenbart der 49-Jährige auch, dass er Lewis Capaldi, der in der Vergangenheit ebenfalls über seine psychischen Probleme offen sprach, kontaktiert habe und seine Hilfe anbot.

Auch Capaldi veröffentlichte in diesem Jahr mit „How I’m Feeling Now“ eine Dokumentation, in der er nicht nur seinen Aufstieg aus der schottischen Provinz heraus in sein überdimensionales Popstar-Dasein beschrieb, sondern auch über sein Tourette-Syndrom und Angstzustände sprach, die sich mit wachsendem Erfolg verschlimmerten. Nach seinem diesjährigen Glastonbury-Auftritt gab der Sänger bekannt, dass er sich erst einmal eine Auszeit nehmen wolle.

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Robbie Williams mit Ex-Take-That-Kollege Mark Owen auf der Bühne (Video)

Nun will Robbie Williams wohl seine Erfahrungswerte mit dem 27-Jährigen teilen. „Ich habe mich mit Lewis in Verbindung gesetzt und bin jederzeit für ihn da“, so Williams gegenüber dem US-amerikanischen Magazin „DIY“. Trotz allem, gab der Musiker zu, dass er wohl nicht die beste Hilfe wäre. „Es gab Zeiten in meinem Leben, in denen Popstars ihre eigenen Kämpfe durchlebten und die Leute dann fragten: ‚Hast du dich gemeldet?‘ Und ich dachte mir: ‚Ich bin immer noch am Arsch! Die letzte Person, mit der sie sprechen wollen, bin ich! Ja, ich bin 20 Jahre weiter … verdammte Scheiße‘“, erklärt der Sänger im Gespräch.

Dennoch weiß Williams wovon er spricht, wenn es um mentale Gesundheit unter dem ständigen Druck der Musikindustrie geht. „Bis jetzt, wenn über psychische Gesundheit auf eine andere Art und Weise gesprochen wird, ist es sehr [einfach] für die Leute zu sagen: ‚Alles, was er tun muss, ist aufzustehen und den verdammten Song zu singen, gib‘ ihm einen Schubs oder wir werden das ganze Geld verlieren.‘ Also verstehe ich es“, so der britische Künstler weiter.

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Der Sänger sagt auch, dass er in den 90er-Jahren versuchte, über seinen Zustand zu sprechen, allerdings immer gesagt bekommen hätte, dass er sich „zusammenreißen“ solle. „Ich denke, wenn es eine Sache gibt – die ‚Celebrity-Washing‘ genannt wird – wenn es um psychische Krankheiten geht, dann sollten wir besser vorsichtig sein, wenn es darum geht, wer es ist und wie wir es sagen“, so Williams. „Denn ich erinnere mich, dass ich in den 90er-Jahren, als ich versuchte, darüber zu sprechen, was mit mir los war, beschimpft und herabgesetzt wurde und mir gesagt wurde, ich solle mich zusammenreißen.“

Williams hätte sich gewünscht, dass ihm jemand in solchen Momenten empfiehlt: „‚Steig‘ in ein Auto, steig‘ in ein Flugzeug, werde einfach gesund und finde heraus, wie du es genießen kannst.‘“ Das sei allerdings nie passiert. Stattdessen habe ihn die Ignoranz seines Umfelds und der steigende Druck der Branche an einem Punkt getrieben, an dem er versuchte, sich umzubringen.

In der vierteiligen Doku-Serie schaut sich Robbie Williams hauptsächlich Archiv-Material der letzten 33 Jahre an – darunter alte Interviews, Aufnahmen von Fotoshootings und dem Studio sowie private Urlaubsvideos. Die Serie ist ab dem 08. November auf Netflix zu sehen.

„Robbie Williams“-Trailer:

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