US-Dramaturg und Theaterautor Terrence McNally ist gestorben


Er war einer der bekanntesten amerikanischen Theaterautoren. Nun starb Terrence McNally im Alter von 81 Jahren.

Der bekannte Theaterautor und mehrfacher Tony-Preisträger Terrence McNally ist am Dienstag, den 24. März im Alter von 81 Jahren gestorben. Der Dramaturg verstarb im Kreise seiner Familie in Sarasota, Florida, berichtet die New Yorker Nachrichtenagentur „The Associated Press“. McNally hatte den Lungenkrebs überstanden, lebte aber mit einer chronisch entzündlichen Lungenerkrankung und hatte sich zuletzt mit dem Coronavirus infiziert. Für seine Stücke „Love! Valour! Compassion!“ und „Master Class“ erhielt er in den Jahren 1995 und 1996 jeweils einen Tony Award für das Beste Theaterstück.

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Terrence McNally wurde im Jahr 1938 in St. Petersburg, Florida, geboren und besuchte nach seiner Schulzeit die Columbia Univerity in New York, an der er Journalismus studierte. Sein erster Job war als Bühnenmanager im berühmten „Actors Studio“, wo ihn die Dramatikerin Molly Kazan mit dem Schriftsteller John Steinbeck bekannt machte. McNally arbeitete für einige Zeit als Tutor für Steinbecks Söhne und schrieb später eine Musical-Adaption vom Romans „East of Eden“.

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Seinen ersten großen Erfolg erzielte McNally im Jahr 1975 mit dem Theaterstück „The Ritz“, das mehr als ein Jahr am Broadway lief und sogar für die Leinwand übersetzt wurde. Seine Darstellung und Auseinandersetzung mit Homosexualität fand in „The Ritz“ zum ersten Mal Ausdruck – es sollte eines seiner künstlerischen Markenzeichen werden. Terrence McNally selbst heiratete im Jahr 2010 seinen langjährigen Lebenspartner Tom Kirdahy. Zur Beschließung seiner Ehe sagte McNally: „Wir wollten das „M“-Wort [Marriage, Anm. d. Red.]. Wir wollen gleichberechtigt sein. Wir wollen Gleichheit.“

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Seinen ersten großen Durchbruch im Mainstream erlebte der Autor im Jahr 1987 mit dem Stück „Frankie und Johnny in the Claire de Lune“, das im Jahr 1991 mit Al Pacino und Michelle Pfeiffer in den Hauptrollen verfilmt wurde. In den 1980er-Jahren kehrte McNally zum Musical-Theater zurück und schrieb gemeinsam mit dem Songwriter Duo John Kender und Fred Ebb einige erfolgreiche Stücke, darunter „Kuss der Spinnenfrau“, das insgesamt sieben Tony Awards gewann. Es folgte eine Reihe von großen Erfolgen in den 1990er-Jahren: Für die Stücke „Love! Valour! Compassion!“ (1994), „Master Class“ (1995) und „Ragtime“ (1997) gewann Terrence McNally jeweils noch mal einen Tony Award.

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In späteren Jahren half McNally bei der Übersetzung der Filme „Ganz oder gar nicht“, „Catch Me If You Can“ und „Anastasia“ in Bühnenmusicals. Sein letztes Stück „Mothers and Sons“ wurde im Jahr 2014 auf die Bühne gebracht – im vergangenen Jahr erhielt er einen „Special Tony Award“ für sein Lebenswerk im Theater. Nun ist der 81-Jährige an Coronavirus-Komplikationen in Florida gestorben.