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Die 100 wichtigsten Frauen im Pop – Platz 64 bis 60


Eine Reise durch Female-Pop gestern und heute. Hier geht's zu den Rängen 64 bis 60.

Musik kennt erst mal kein Geschlecht: Die angeschlagene Saite, die getretene Fußtrommel oder der Loop in der Audio-Software – alles komplett genderneutral. Schöner Gedanke, oder?

Doch über Ton und Beat hinaus spielt das aufgeladene Thema sehr wohl eine Rolle. Musik ist, wenn sie die Instrumente verlassen hat, immer auch Kontext. Musik bildet Realitäten ab und nimmt genauso auch Einfluss auf sie.

Dass Pop und Gesellschaft über die Dekaden diverser geworden sind, braucht man heute nieman- dem zu erzählen. Wer sich aber bei all der Bewegung hingegen gern mal im Bart kratzt und lieber noch mal umdreht, ist der traditionsbewusste Popkulturkanon. Unzählige Listen werden immer noch angeführt von Dylan und den Beatles – Radiohead gelten hier noch als junge Herausforderer. Auch dieser Blick mag für manchen einen Reiz besitzen, doch wenn es mal wieder auf das Argument rausläuft, es gäbe ja so wenig einflussreiche Musikerinnen, dann dimmen sich die Lichter.

Wir widmen uns im aktuellen MUSIKEXRESS daher all den einflussreichen Frauen im Musikbetrieb. So selbstverständlich das alles sein möge, so wertvoll sind doch die Impulse, die uns weibliche Acts zusätzlich zu ihren Hits noch obendrauf gegeben haben. Nur weiter so, we’ve only just begun.

Was wir brauchen, ist ein neuer Kanon der Popmusik

Hier ein neunter Teaser der Liste der 100 wichtigsten Frauen im Pop – Platz 64 bis 60:

Platz 64: Umm Kulthum

Die Popularität der ägyptischen Sängerin und Musikerin ist bei uns nur mit der der Beatles zu vergleichen. Im Goldenen Zeitalter ihres künstlerischen Schaffens der 1940er- und 50er-Jahre erlangte sie zudem die Kontrolle über ihre Karriere, prangerte politische Missstände an und übernahm wichtige Funktionen in der Musikindustrie. Bob Dylan, Bono und sogar Maria Callas bewunderten ihre Stimme.

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Ohne sie wäre popkulturelle Folklore in der arabischen Welt völlig anders. Kulthums Beerdigung war 1975 ein Nationen übergreifendes Großereignis, von dem man bis heute spricht.

(Stephan Rehm Rozanes)

Platz 63: Memphis Minnie

Lizzie Douglas, 1897 nahe New Orleans geboren, ist eine einmalige Figur: Für eine Frau damals völlig unüblich, spielte sie als Memphis Minnie zugleich klassische Blues-Songs und begleitete sich selbst auf der Gitarre. Sie half mit, das Genre zu elektrifizieren, und griff als eine der ersten Musikerinnen überhaupt zur elektrischen Gitarre.

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Ohne sie gäbe es heute kein weibliches Pendant zu Blues-Helden wie Muddy Waters und Robert Johnson.

(David Numberger)

Platz 62: Shirin David

Als eine der Ersten steht Shirin David in der deutschen Musikbranche für einen Feminismus ein, der sich High Heels und kurze Röcke nicht verbieten lässt. Durch ihre Raptexte hebt die Künstlerin hervor, dass ein Stück Stoff weder aus einer Frau ein patriarchales Opfer macht, noch eine Zustimmung für sexuelle Übergriffe oder mangelnde weibliche Intelligenz ist.

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Ohne sie hätte der Popfeminismus in Deutschland keinen Auftrieb erlangt.

(Christin Rodrigues)

Platz 61: Solange (Knowles)

Mit ihrem dritten Album A SEAT AT THE TABLE befreite sich die „kleine“ Schwester der großen Beyoncé 2016 aus dem Gefängnis des klischierten Mainstream-Pop. Ihr Hauptthema – Selbstermächtigung als Schwarze, weibliche Person – übersetzte sie in psychedelischen Neo-Soul, der gar nicht zum kommerziellen Zeitgeist passte. Trotzdem wurde das Album ihre erste Nummer 1 in den USA.

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Ohne sie wüssten wir nicht, dass Pop eine große Kunstform sein kann.

(Albert Koch)

Platz 60: Dorothy Ashby

Denkbar schlechte Voraussetzungen für eine Musikkarriere in den 50er-Jahren: sie spielte Harfe, war Schwarz und eine Frau. Aber Dorothy Ashby schaffte es, die Harfe als Leadinstrument in den Modern Jazz einzuführen, den sie mit Elementen aus R’n’B, Funk und fernöstlicher Musik bereicherte.

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Ohne sie wäre die Harfe immer noch ein exotisches Begleitinstrument und Künstlerinnen wie Alice Coltrane und Brandee Younger nicht möglich gewesen.

(Albert Koch)

Bad Bunny, Rosalía, Karol G: Weshalb Reggaeton nicht zu unterschätzen ist

+++ Unser aktuelles Heft ist seit dem 09. Februar im Handel. Darin gibt es die komplette Lister der 100 wichtigsten Frauen im Pop. Hier teilen wir immer wieder Ausschnitte des Rankings. +++