Aviciis Beerdigung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt


Tim Bergling soll in kleinem Kreis beigesetzt werden. Seine Familie bittet um Respekt und Privatsphäre.

Als vor fast genau einem Jahr Grungelegende Chris Cornell beerdigt wurde, ging die Zeremonie mit einer großen Trauerfeier einher – etliche Fans des verstorbenen Musikers wollten am Hollywood Cemetery dabei sein und ihrem Held an dessen Grab die letzte Ehre erweisen. Auch zu seinem ersten Todestag am 18. Mai 2018 rief Cornells Witwe Vicky Cornell zu einer Mahnwache auf, vor Ort und weltweit sollten seine Fans des Toten gedenken.

Warum man auch Aviciis Musik respektieren muss
Der Familie des verstorbenen Superstar-DJs Avicii ist dies offenbar zu viel. In einem Statement gegenüber „Billboard“ ließ sie mitteilen, dass Tim Berglings Beerdigung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinde: „There have been many inquiries regarding the funeral arrangements for Tim Bergling, known by music fans as Avicii. The Bergling family has now confirmed that the funeral will be private, in the presence of the people who were closest to Tim. They kindly ask media to respect this. There is no additional information forthcoming.”

Wann, wo und in wessen Anwesenheit Avicii beigesetzt wird, soll also nicht bekannt gegeben werden. Die Familie bitte um Respekt ihrer Privatsphäre.

Avicii starb mit 28 Jahren

Tim Bergling, wie Avicii mit bürgerlichem Namen hieß, wurde tot in Maskat, der Hauptstadt des Oman, aufgefunden. Der schwedische DJ, Produzent und Remixer, der mit Hits wie „Wake Me Up“ (feat. Aloe Blacc) weltberühmt wurde und seit Jahren als einer der erfolgreichsten DJs überhaupt galt, starb überraschend am 20. April 2018 im Alter von 28 Jahren. Als Todesursache steht mittlerweile Suizid fest. Berglings Familie legte dies zuvor bereits in einem anderen Statement nahe: „Er hat wirklich gerungen mit dem Nachdenken über den Sinn, das Leben, das Glück. Jetzt hat er es nicht länger geschafft. Er wollte Frieden haben“, schrieben sie.

Avicii litt bis zuletzt unter schweren gesundheitlichen Problemen und an einer Pankreatitis, einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Auch die Gallenblase wurde ihm in der Vergangenheit entfernt. Über in der EDM-Szene nicht unüblichen Drogenmissbrauch oder Burnout wurde nach der Todesmeldung ebenfalls spekuliert, Avicii soll zeitweise viel Alkohol konsumiert haben. 2016 zog er sich von Live-Auftritten zurück.

Avicii arbeitete in seiner Karriere unter anderem mit David Guetta, Daft Punk, Coldplay, Brandon Flowers und Leona Lewis zusammen. Er veröffentlichte drei Studioalben, drei EPs und etliche weitere Tracks. „Wake Me Up“, an dem übrigens auch Incubus-Gitarrist Mike Einziger mitschrieb, verkaufte sich allein in Deutschland über eine Million Mal und wurde zu einer der erfolgreichsten Singles seit 40 Jahren. Wenige Wochen vor seinem Tod erschien auf Netflix eine erstmals im Oktober 2017 veröffentlichte Doku über Avicii mit dem Titel „True Stories“. Die sorgt nun auch deshalb für Schlagzeilen, weil Bergling darin unter anderem über seinen Tod spricht.

Ein neues, posthumes Album scheint bereits in Planung zu sein.

Wer Suizidgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen dabei, die Gedanken zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist oder sich um nahestehende Personen sorgt, kann sich – auch anonym – an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken unter der Nummer 0800/111 01 11.